Spiel, Satz und Fleißkärtchen

RUWER. Nach einer Fotografenlehre und dem "Becker-Boom" wollte Markus Grundhöfer seinem Leben eine neuen Wende geben. Seit 20 Jahren trainiert er nun als staatlich geprüfter Tennislehrer Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der eigenen Tennisschule. Außerdem ist er stolzer Besitzer von zwei Hunden.

An der Haustür der Grundhöfers im Stadtteil Ruwer, wo die vierköpfige Familie im Jahr 2003 ein Haus gekauft hat, werden Gäste gleich dreifach begrüßt. Neben dem Hausherrn empfangen die tierischen Familienmitglieder Snoopy und Sento neugierig den Besucher. Mit freundlich gemeintem Kläffen und fröhlichem Schwanz-Wedeln wird der Gast erst einmal beschnuppert. Sento, ein spanischer Hund, gehört erst seit drei Monaten als "Zugelaufener" zur Familie, während Beagle Snoopy schon seit 14 Jahren im Haushalt der Grundhöfers lebt. Markus Grundhöfer erzählt von seiner Tierliebe und seiner Leidenschaft für Tennis: "Ich lebe Tennis", sagt der 44-Jährige, dem man ansieht, dass er viel Zeit im Freien verbringt. An der Technischen Universität (TU) München hatte er 1984 zwei Jahre lang eine Ausbildung zum staatlich geprüften Tennislehrer absolviert. 20 Jugendmannschaften betreut der ausgebildete Tennislehrer zur Zeit beim Tennisclub (TC) Trier. In Ruwer gehört ihm außerdem noch eine kleine Tennisschule. Vor allem in die Arbeit mit Kindern steckt er "Herz und Seele". Gemeinsam mit der Grundschule Ruwer hat er eine "Grundschulkooperation" ins Leben gerufen und veranstaltet im Rahmen des Unterrichts regelmäßig Kindertennis, um den Jungen und Mädchen möglichst früh den Umgang mit der Filzkugel näher zu bringen. Auch in der Gestaltung seiner Trainingsstunden zeigt sich seine Freude an der Wissensvermittlung des technisch diffizilen Sports. Mit dem so genannten "Fleißkärtchensystem", das der Vater einer elfjährigen Tochter und eines achtjährigen Sohnes für sein Tennistraining erfunden hat, will er die Jugendlichen motivieren und ihnen einen zusätzlichen Anreiz zum Trainieren geben. Für zehn erspielte Kärtchen gibt es ein T-Shirt. Die kleinen Kärtchen gestaltet der Hobbyfotograf selbst am Computer. Besonders Hund Snoopy ist ein beliebtes Motiv und schon so etwas wie ein Maskottchen auf dem Tennisplatz. Auch außerhalb der roten Sandplätze widmet sich Markus Grundhöfer dem Tennissport. Seit über 20 Jahren ist er im Vorstand des TC Trier und seit 1992 Turnierdirektor vom "Bitburger Tennis Grand Prix". Das Weltranglistenturnier zu organisieren sei "viel Stress, aber es macht Spaß und ist für die Region enorm wichtig", sagt Grundhöfer. Auch "seine" Tenniskinder, die dabei häufig als Ballkinder zum Einsatz kommen, seien danach "hochmotiviert und schwärmen" vom Auftritt der Profis. "Von einem weiteren Posten weiß meine Frau noch gar nichts", schmunzelt der Wahl-Ruwerer zum Schluss. "Ich bin jetzt auch noch im Tennisverband Rheinland-Pfalz aktiv, der sich insbesondere um die Wettspielordnung kümmert." Dafür, dass Markus Grundhöfer in Zukunft öfter mal nach Mainz fahren muss, wird seine Frau Gabriele (43), die im Marienkrankenhaus in Ehrang als Sekretärin arbeitet, bestimmt Verständnis aufbringen. Schließlich hat sie den Tennis-Menschen Markus "schon so kennengelernt".

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