Spielplatz auf dem Wasser

TRIER. Am Himmel scheint die Sonne, und die Luft ist so ruhig wie die Wasseroberfläche: Ideale Voraussetzungen, um die Bootstour von Trierischem Volksfreund und Gebrüdern Kolb auf der Mosel zu genießen.

Regen Zulauf hatten gestern die Moselrundfahrten des TV und der Gebrüder Kolb-Schifffahrtsgesellschaft. Siebenmal schipperte die Undine-II auf der Mosel zwischen Pfalzel und Schleuse hin und her, manche Passagiere fuhren gar zweimal hintereinander. Ein Spaß nicht nur für die Eltern. Um 10 Uhr legt Kapitän Wjascheslaw Wauert mit den ersten Passagieren ab, unter ihnen viele Familien. Väter und Mütter fragen zunächst nach Kaffee und später nochmals nach Kaffee. Die Kinder hingegen stürmen los, das Oberdeck ist eine einzige Spielwiese. Dort steht die "Hauptattraktion", quasi rund um die Uhr besetzt: Vom Ausguck der Undine-II suchen Kinder die Ufer ab. Palliens Häuserreihe wirkt wie ein Spielzeugdorf unter den mächtigen Sandsteinfelsen. Als das Moselschiff die Pfalzeler Eisenbahnbrücke passiert, donnert über den Köpfen der Kinder ein Zug vorbei. Reflexartig ziehen der zwölfjährige David Meyer und der siebenjährige Michael Kotz den Kopf ein. "Die Ankertaue finde ich spannend", sagt der Kleinforscher und fordert gleich bei seinem Papa die Fotokamera an. Schließlich gibt es noch mehr zu entdecken. An der Brücke hängt die Schiffsglocke, ohne einen Laut von sich zu geben. Ruhig ist es, sehr ruhig. Träge schwimmt die Undine-II Richtung Pfalzel, und nach dem Kaffee zum Wachwerden kitzelt die Sonne die Lebensgeister wach. Auch Alfons und Erika Dülmer nutzen die Gelegenheit zum gemütlichen Ausflug. Seit 50 Jahren leben sie schon in der Römerstadt, der Mosel können sie aber immer noch etwas abgewinnen. Eigens aus Wittlich angereist ist Familie Reuter: "Eine Stunde auf dem Wasser ist für die Kinder in Ordnung" - und für die Eltern Gelegenheit zum gemütlichen Entspannen. Auf dem Oberdeck sitzt eine Großfamilie, festlich gekleidet und mit Baby. Er würde auch bei Regen und Sturm auf dem Fluss fahren, sagt der alte Herr, umso besser, dass das Wetter mitspiele. Und so lässt er sich nicht zweimal bitten, als der Kapitän nach einer Stunde wieder in Zurlauben anlegt und den Passagieren die zweite Rundfahrt anbietet. Am Kai wartet bereits eine Menschenmenge mit noch mehr Kindern. Matrose Fredy Jungherr grinst: "Jede Fahrt ist anders."

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