Stadt und Kreis Hand in Hand

Die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg wollen ihre momentan noch getrennt laufenden Schulentwicklungsplanungen aufeinander abstimmen. Der Trierer Steuerungsausschuss und der Kreisausschuss einigten sich am Mittwochabend in einer Sondersitzung einstimmig auf einen Fünf-Punkte-Plan.

Trier. "Wenn wir mal wissen, wo wir hinwollen, werden wir die Planungen übereinander legen." Ulrich Holkenbrinks eher lockere Formulierung kündigt an, dass die Arbeit an den Schulentwicklungskonzepten für Stadt und Kreis noch komplexer wird als erwartet. Triers Schuldezernent erläutert: "Die seit 2006 über den Runden Tisch laufende Erarbeitung des Trierer Konzepts wird wie geplant fortgesetzt und abgeschlossen. Danach beginnt eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Landkreis."Auch der Kreis will zunächst wie geplant weitermachen. Landrat Günther Schartz: "Wir werden unsere Schulentwicklungsplanung im Mai extern vergeben, um möglichst schnell eine stabile Datengrundlage zu haben."

Fünf Punkte umfasst der Konsens, den die beiden Ausschüsse am Mittwochabend einstimmig erarbeitet haben. Neben der Abstimmung der beiden Entwicklungsplanungen und der Hinzuziehung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion heißt es in dem Papier: "Wechselseitige Schülerbewegungen sind zu planen." Dazu Holkenbrink: "Wir werden jedem Kind, dass einen Platz auf einem Gymnasium haben will, auch einen solchen anbieten können, allerdings nicht zwangsläufig in Trier." Außerdem sieht das Papier "Kooperationen im Bereich der Entwicklungen bei allen Schularten als auch bei Schulprofilen" vor. Schließlich "darf die Schulentwicklung nicht an Gebietsgrenzen enden".

VG Trier-Land fordert mehr Mitspracherecht

Die Zusammenarbeit hat bereits erste Folgen: Der Landkreis hat die Container-Klassen auf dem Hof des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums finanziert, denn fast die Hälfte aller Trierer Gymnasiasten kommt aus dem Kreisgebiet. Unterdessen gab es auch kritische Töne zur Art und Weise, wie in der Region Trier Schulentwicklungspolitik betrieben wird. Die VG Trier-Land forderte in einer Resolution mehr Mitspracherecht in Trier und im Eifelkreis, wo fast alle ihre Hauptschüler unterrichtet werden.

Meinung

Verschiedene Welten

Wieder einmal stand Schul- und Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink unter großem Druck. Keine ungewohnte Situation für den Christdemokraten. Die Kapazitäten der vier Trierer Gymnasien sind restlos ausgereizt, doch die Zahl der Anmeldungen wird weiter ansteigen. Holkenbrink versuchte, zwei - in vielen Köpfen - unvereinbare Welten zusammenzubringen und initiierte eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis. Gut so - auch wenn die Frage erlaubt sein muss, warum es eine solche enge Zusammenarbeit nicht schon längst gibt. Nur eine stabile und sinnvolle Nutzung aller verfügbaren Ressourcen wird es ermöglichen, den berechtigten Ansprüchen von Kindern und Eltern gerecht zu werden. Bis dahin gibt es noch sehr viel zu tun. j.pistorius@volksfreund.de

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