"Das typische hochbegabte Kind gibt es nicht", sagt Kerstin Konrath, Diplom-Psychologin und Leiterin des Zentrums. "Es gibt Gemeinsamkeiten, wie ungewöhnlich großen Wortschatz oder Neugier." Ob ein Kind aber hochbegabt sei, müsse in speziellen Testverfahren ermittelt werden. Leistungs- und Persönlichkeitsdiagnostik für Schüler der Klassen 1 bis 13 sei daher eine der Aufgaben, die das im Januar gegründete Zentrum für Hochbegabung übernimmt. "Um einen objektiven Wert zu ermitteln, setzen wir Intelligenztests zur Ermittlung des IQ ein. Die sagen allerdings noch nichts über das Gesamtpotenzial oder Schwerpunkte der Begabung aus. Deshalb beziehen wir auch subjektive Beobachtungen unter anderem von Eltern und Lehrern ein", erläutert Kerstin Konrath. Das Gutachten unterliege Qualitätsstandards. Anschließend werde ein adäquater Förderplan erarbeitet, mit dem sich das Zentrum an die betreffenden Klassenlehrer wende. Weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit sei die Beratung, sagt die Psychologin, denn ob sich Hochbegabung in außergewöhnlichen Leistungen niederschlagen könne, hänge auch vom Zusammenwirken mit äußeren Bedingungen und Einflüssen wie Stress oder Klassenklima ab. Das Angebot des Kompetenzzentrums steht nicht nur, aber vorrangig dem AVG offen, schon jetzt werden zehn Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums dort betreut. Träger des Zentrums ist das CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands), seit 25 Jahren in der Hochbegabtenförderung tätig und selbst Träger von 39 Schulen. Die Finanzierung hat die Nikolaus-Koch-Stiftung für die nächsten zehn Jahre gesichert: "Weil Fachkompetenz in der Hochbegabtenförderung unbedingt nötig ist", sagte Stiftungsvorsitzender Manfred Bitter. Kerstin Konrath hat ihre Arbeit unter ein Leitmotto gesetzt: "Nicht für alle das Gleiche, sondern für jeden das Beste." Beratungs- und Kompetenzzentrum für Hochbegabung CJD Trier, Dietrichstr.11/AVG, 0651/9919524, E-mail: kerstin.konrath@cjd-trier.de