Stilgerechtes Renovieren statt Abriss

Vorbildliches Bauen und Renovieren im ländlichen Raum: Im Kurfürstlichen Palais wurden Preisträger der Sonderwettbewerbe im Rahmen des Dorfwettbewerbs 2009 ausgezeichnet.

 Karl Hans und Katharina Bläsius aus Longuich freuen sich: Sie sind Gebietssieger im Wettbewerb „Vorbildliches neues Bauen im ländlichen Raum“. Links ADD-Präsident Mertes. TV-Foto: Dorothee Quaré

Karl Hans und Katharina Bläsius aus Longuich freuen sich: Sie sind Gebietssieger im Wettbewerb „Vorbildliches neues Bauen im ländlichen Raum“. Links ADD-Präsident Mertes. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. (DQ) "Muss das sein?", fragt sich kopfschüttelnd so mancher, wenn in Ortschaften etwa der Eifel und des Westerwalds Häuser hochgezogen worden sind, die von ihrer Optik her eher nach Oberbayern, Tirol oder in die Toskana passen. "Jeder misslungene Neubau ist eine verpasste Chance, die regionale Identität weiterzuentwickeln", sagt Josef Peter Mertes, Präsident der ADD. Es gehe darum, die Unverwechselbarkeit einer Örtlichkeit herauszuarbeiten. Gute Beispiele sollten herausgestellt werden: Die ADD hat zwei Sonderwettbewerbe im Rahmen des Dorfwettbewerbs 2009 "Unser Dorf hat Zukunft" ausgelobt. Im Kurfürstlichen Palais wurden jetzt die Preisträger der Wettbewerbe "Vorbildlich renovierte ortsbildprägende Bauten im ländlichen Raum" und "Vorbildliches neues Bauen im ländlichen Raum" gekürt. Eines der wesentlichen Ziele: Junge Familien in den Ortskern statt ausufernder Neubaugebiete.

Für die Region Trier gingen die Sonderpreise "Neubau" nach Longuich: an Elke und Markus Thul (zweiter Preis) sowie Katharina und Karl Hans Bläsius, deren kompaktes energieeffizientes Haus traditionellen Grundkriterien entspreche. Für vorbildliches Renovieren wurden Nadine Bamberg-Dondelinger und Patrick Bamberg aus Temmels mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Temmelser Winzerhaus wie vor 100 Jahren



Sie haben ihr 100 Jahre altes markantes Winzerhaus mit einem hohen Maß an Eigenleistung saniert. Es erhielt etwa einen Außenanstrich mit Mineralfarbe und eine stilgerechte Haustür, die Treppenanlage wurde in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.

Der zweite Preis ging an die Ortsgemeinde Ensch: Aus einem leerstehenden Wohnhaus des 18. Jahrhunderts ist dort ein Backshop mit Anlaufstelle für Touristen entstanden, darüber befinden sich Räumlichkeiten für den Heimatverein.

Im Gebiet Rheinhessen-Pfalz erhielt Claus Innetsberger aus Rhodt unter Rietburg den zweiten Preis für behutsames neues Bauen im ländlichen Raum, der erste Preis ging an Michael Müller aus Katzweiler.

Für das hervorragende Renovieren ortsprägender Bauten wurden Jörg und Marina Sitter aus Matzenbach-Gimsbach ausgezeichnet, Sieger wurden Steffen Woll und Heike Grün aus Saalstadt. Beim Gebietsentscheid Koblenz siegten im Wettbewerb "Neubau" Helmut und Heike Müller aus Marienrachdorf, für vorbildliche Renovierung wurden Michael und Gabriele Borchert aus Ednger-Eller vor Martin und Sabine Dennert aus Brey am Rhein ausgezeichnet.

Gelungene Projekte sind auf der Website der ADD zu sehen: www.add.rlp.de

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