Trier. Die Abhängigkeit vom Wetter ist in den Tagen vor einem offenen Sonntag eine konstante nervliche Belastung für alle Beteiligten. "Es kann vorkommen, dass der Personaleinsatz, die Planung und alle Mühe völlig für die Katz sind, wenn Petrus nicht mitspielt", sagt der Inhaber eines Ladens in der Brotstraße. Er will nicht mit Namen genannt werden. "Vielleicht liest Petrus ja die Zeitung." Schließlich hat das vor kurzem völlig ins Wasser gefallene Familienfest "Trier spielt" gezeigt, was geschieht, wenn der Trierer Patron schlecht gelaunt ist.

Doch alle Sorgen waren dieses Mal unbegründet. Die Trierer Innenstadt, ihre Händler und Besucher und schließlich auch Petrus zeigten sich hervorragend gelaunt. Bei sommerlichen Temperaturen strömten Zehntausende durch die Innenstadt, stürmten die Eiscafés und Restaurants, kauften ein oder ließen sich einfach nur durch die Menge treiben. Die Parkhäuser waren ebenso voll wie manche Einkaufstasche. Es stellte sich nur noch die Frage, ob der Neuzugang Trier-Galerie das Verhalten der Kunden an einem offenen Sonntag entscheidend verändert hat.

"Ich bin wirklich sehr zufrieden", sagt Hans-Peter Schlechtriemen, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in der Simeonstraße. "Die Konkurrenz durch die Trier-Galerie war nicht wahrnehmbar."

"Ich sehe absolut keinen Grund, mich zu beklagen", so Horst Hauser, Mitinhaber des Modehauses Marx. "Wir haben den Umsatz des Vorjahres bereits am Nachmittag erreicht."

Die Trier-Galerie verbucht den Sonntag ebenso wie ihre Nachbarn als vollen Erfolg. "Wir freuen uns sehr", sagt Center-Manager Christoph Höptner. "Ich habe aus allen Geschäften nur positive Reaktionen erfahren." Die Modenschau im Untergeschoss, die noch bis Samstag weiter laufen wird, zog viele Schaulustige an. "Diese Modenschau hat viele Kunden motiviert, in den Läden zuzuschlagen", so Höptner.

Der nächste verkaufsoffene Sonntag in Trier ist der Mantelsonntag am 26. Oktober.Siehe auch Seite 11