Stunk im "Studierturm"

Wenn an der Uni die Vorlesungszeit vorbei ist, beginnt für viele Studierende die zumeist zweiwöchige Klausurphase. Im "Studierturm" allerdings mussten Mieter erneut Reißaus nehmen: Wie bereits im Februar begann in dieser Zeit der Baulärm.

 In Ruhe studieren? Der Frust im „Studierturm“ sei groß, die Kommunikation mit der Hausverwaltung schwierig, beklagen sich Mieter. Nun sorgte erneuter Baulärm zur Klausurphase für Ärger. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

In Ruhe studieren? Der Frust im „Studierturm“ sei groß, die Kommunikation mit der Hausverwaltung schwierig, beklagen sich Mieter. Nun sorgte erneuter Baulärm zur Klausurphase für Ärger. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. (QO) "Ich dachte, wir sollen uns hier wohl fühlen, damit wir in Ruhe studieren können", schreibt Studentin "Küken" in einem Diskussionsforum zum "Studierturm". "Ich bin aufgestanden, wollte lernen, schon packen sie wieder ihre Bohrer aus", schildert ein Mitstudent. Seine Schlussfolgerung: "Schreib' ich halt dieses Jahr keine Klausur mehr."

Bohrarbeiten nerven die Bewohner



Bereits im Februar waren die Wogen im Forum hochgeschlagen - ebenfalls wegen des Baulärms in einer Klausurphase. "Das ganze Haus hat vibriert, man hat das Bohren überall gehört", erinnert sich BWL-Student Christian Schmitz (Name von der Redaktion geändert) im Gespräch mit dem TV. Nun, am Ende der Vorlesungszeit und zu Beginn der ersten Klausurwoche, habe er wieder flüchten müssen: "Seit letzter Woche wurde wieder gebohrt, es wurde nicht Bescheid gegeben. Der Lärm war nicht auszuhalten."

Böse Absicht werfe er dem Hausverwalter Laux und Partner nicht vor, doch der Frust im "Studierturm" sei mittlerweile beträchtlich: "Es gibt nonstop erhebliche Schwierigkeiten mit der Hausverwaltung, es hat sich nichts gebessert." Und das, obwohl sich Mieter etwa im Februar dort beschwert hätten.

Eine ganze Liste baulicher Mängel hatte für Unzufriedenheit gesorgt (der TV berichtete). Hausverwalter Jürgen Laux hatte damals geäußert, jegliche Differenzen beseitigen zu wollen.

"Wenn man eine E-Mail schreibt, antworten sie tagelang nicht - das ist allgemein bekannt im Haus. Viele gehen lieber direkt hin", stellt Christian Schmitz fest. Informative Briefe, etwa über geplante Bauarbeiten, seien selten; ein für den Sommer 2007 geplantes Sommerfest sei wegen schlechten Wetters verschoben worden und dann ganz ausgefallen. Sein Fazit: "Bei einigen, insbesondere bei auswärtigen Mietern, perlt der Frust in Kombination mit Unzufriedenheit über die Uni deutlich spürbar auf die ganze Stadt und die Region ab. Immerhin leben hier im ,Studierturm' mehr als 150 Leute."

Jürgen Laux hat nun zu den Vorwürfen Stellung genommen: "Die angesprochenen Bauarbeiten betreffen das unter dem Studierturm befindliche Gaststätten-Lokal", teilt er mit. Sie seien durch den Gebäude-Eigentümer beauftragt und nicht mit der Hausverwaltung abgestimmt worden. "Es war niemandem bewusst, dass die Klausurphase in den Semesterferien andauert. Bei zukünftigen Maßnahmen wird versucht, darauf Rücksicht zu nehmen." Für die verzögerte Bearbeitung von E-Mails entschuldigt er sich: "Wir haben seit einiger Zeit - bedingt durch Krankheit - erhebliche personelle Probleme, die Rechte der Bewohner werden jedoch jederzeit gewahrt." Insgesamt bewege sich das Beschwerdepotenzial im Hinblick auf die etwa 180 Bewohner am unteren Ende der Skala. Für diese hat Jürgen Laux zuletzt eine gute Nachricht: "Wir werden die Mieterfete nach den Semesterferien nachholen."

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