Surfen am Dom

TRIER. Vom Domfreihof per Maus-Click in die ganze Welt: Die Stadtbibliothek bietet einen neuen Internet-Service. An vier neuen PC können Besucher surfen, spielen oder E-Mails lesen und versenden. Die Gebühr: 30 Cent für zehn Online-Minuten.

 Mal sehen, was Intrinet , das Online-Angebot des Trierischen Volksfreunds, bietet: Markus Willms (15) surft an einem der vier neuen Internet-Computer der Stadtbibliothek.Foto: Roland Morgen

Mal sehen, was Intrinet , das Online-Angebot des Trierischen Volksfreunds, bietet: Markus Willms (15) surft an einem der vier neuen Internet-Computer der Stadtbibliothek.Foto: Roland Morgen

Mehr als 1000 CD-Roms in den Regalen und vier Computer-Plätze zum Spielen - da war der Weg zum Internet-Angebot nicht mehr weit. "Die Nachfragen häuften sich. Da haben wir Nägel mit Köpfen gemacht", berichtet Iris Gesellchen, die den Multimedia-Raum und die EDV-Abteilung der Stadtbibliothek betreut.Fast 5000 Euro ließ sich die Stadtverwaltung die Neuanschaffungen von Rechnern, Bildschirmen, Windows-Lizenzen und Druckern kosten - laut Kultur- und Schuldezernent Ulrich Holkenbrink "eine sehr sinnvolle Investition".Für 30 Cent zehn Minuten online

Der Blick in den Multimedia-Raum bestätigt diese Einschätzung. Sämtliche Internet-Rechner sind besetzt - trotz Ferienzeit und bestem Freibad-Wetter. Die Existenz der neuen Errungenschaft, die Ulrich Holkenbrink und das Bibliotheks-Personal gestern offiziell vorstellten, hat sich schnell herumgesprochen.30 Cent kostet ein Jeton, mit dem sich jeder Nutzer zehn Minuten im World Wide Net, dem weltweiten Computernetz, tummeln kann. "Damit decken wir unsere Betriebskosten und erwirtschaften ein leichtes Plus", sagt Gertrud Stelter, die Leiterin der Bibliothek im städtischen Bildungszentrum am Domfreihof. Das Einnahme-Plus will Holkenbrink weiter sinnvoll investieren: "Bei entsprechender Anfrage werden wir unser Internet-Angebot ausbauen."Potenzielle Kunden gibt es reichlich. Gertrud Stelter: "Zum Surfen muss man kein eingetragener Nutzer der Stadtbibliothek sein. Auch andere Interessierte, zum Beispiel Touristen, sind willkommen."Einzige Einschränkung: das Mindestalter für den Einstieg ins Netz beträgt 14 Jahre. Vielen Verlockungen und Tücken des Internets beugt ein Jugendschutz-Filter vor. Dessen Wirksamkeit wurde in einer mehrwöchigen Testphase ausprobiert und für ausreichend befunden. Doch nicht nur Jugendliche kaufen haufenweise die 30-Cent-Jetons. "Zu uns kommen auch Leute Ende 50", hat Iris Gesellchen beobachtet.Froh ist das Bibliotheks-Team über den zunehmend hohen Anteil an Internet-Nutzern, "die sonst nicht zu unseren Kunden gehören. Die meisten sind erstaunt über unser umfangreiches Medienangebot". Neben 100 000 Büchern stehen eine gut sortierte CD- und CD-Rom-Abteilung, Literaturkassetten sowie Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung. Mit seinem zugkräftigen Online-Angebot macht die Bibliothek gute Werbung in eigener Sache. Und wer auf "Koffein-unterstützte" Internet-Recherchen oder Lektüre steht, muss nicht darben: Das Lese-Café des Palais e. V. befindet sich direkt nebenan.Die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek im Palais Walderdorff, Domfreihof 1 c (Telefon 0651/718-2422): montags, dienstags und freitags von 12 bis 17 Uhr, mittwochs von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 12 bis 19 Uhr (vom 31. Juli bis 28. August donnerstags nur bis 17 Uhr).

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