Tanzen im Laserlicht

400 Gäste fanden sich im Exhaus zum "Lichter aus Tekkno"-Festival ein. Auf zwei Bühnen wurden sie von hochkarätigen Szene-Acts unterhalten.

Trier. Der Innenhof des Exhauses am Abend: Die Kronen der großen Bäume wabern in einer eigenartigen, fließenden Bewegung. Ein Trugbild, verursacht durch Beamer, die in das Astwerk hineinleuchten. Die optische Poesie in der lauen Sommernacht macht es fast noch schwerer, zum zehntausendsten Mal in das düstere Exhaus-Gewölbe hinabzusteigen. Doch düster sollte es diesmal ja gar nicht werden: "Lichter aus Tekkno" waren versprochen. Perfekte Mixerei

Und tatsächlich: Nachdem ein Lichtkubus im Treppenhaus die Besucher in den Keller führt, erstrahlen die altehrwürdigen Hallen in selten gekanntem Glanz: Etliche Laser, bunte Scheinwerfer und Stroboskoplichter schmettern ihre Effekte durch den Kunstnebel. Hinter einem raumbreiten DJ-Pult zuckt und blitzt auf einer Leinwand das Bildgewitter der Videokünstler von der "Dead Pixel Society".Es ist nicht der einzige große Name des Abends: "Lichter aus Tekkno" wartet mit einer ganzen Reihe hochkarätiger, elektronischer Acts (Musiker) auf. Nach den lokalen DJs DrGonzo, Niko Schwind und Heib sind das der Schwede Paul Andersson, Play Paul aus Paris sowie Ascii .Disko aus Madrid. Einige der DJs legen "nur" auf - wobei deren Kunst darin besteht, den omnipräsenten Beat nicht abreißen zu lassen, sondern durch perfektes Mixen die einzelnen Platten zu einem stundenlangen Klangfluss zu verweben. Andere, speziell Acii.Disco, spielen Live-Sets mit eigenen Musikstücken und würzen den Grundbeat mit "unelektronischen" Anleihen, etwa aus dem Rock. Der Sound ist dynamisch und druckvoll, die Bässe machen ihrem Namen alle Ehre und schütteln die Eingeweide durch: Es war eine weise Entscheidung, die etwas betagte Exhaus-Anlage für den Abend durch feineres Gerät zu ersetzen. Die etwa 400 Leute, die größtenteils erst ab Mitternacht ins Exhaus strömen, danken es durch ausdauerndes Tanzen und Feiern.Verschnaufen im Innenhof

Bei soviel Glanz hat es die zweite Bühne im kleinen Exil schwer, mitzuhalten. Dort lassen unter anderem das Tempo 90 Soundsystem und der DefectiveBoy die Breakbeats krachen. Ebenfalls wenig besucht ist die Chillout-Area im Haupttrakt unter dem Café, da die meisten der Besucher sich zum Verschnaufen lieber in die laue Nachtluft im Innenhof begeben. Enden wird diese Technonacht, ganz szenetypisch, erst lange nachdem die Sonne wieder über Trier aufgegangen war.

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