Trier-Zewen. (LH) Ein Tisch, die weiße Decke darüber, ein Kreuz in die Mitte und ein paar Kerzen seitlich davon - und fertig ist der Fronleichnamsaltar. Nicht so bei Edmund Baltes. Der Zewener baut in jedem Jahr zu Fronleichnam einen aus mehreren massiven Einzelteilen bestehenden ganzen Altarkörper auf. Damit hält der 75-Jährige eine seit 1830 bestehende Familien-Tradition mittlerweile in der vierten Generation aufrecht. Es geht ihm nicht darum, gezwungenermaßen die Traditionskette nicht zu unterbrechen. "Für den Herrgott mache ich das", sagt er aus innerer Überzeugung. Auch aus Dank, dass er im Leben oft viel Glück hatte - und das habe er dem Herrgott zu verdanken. Etliche Stunden gehen für die Arbeiten beim Aufbau der massiven Holzteile drauf. Kinder, Schwiegerkinder und sogar die Enkel packen an und helfen mit, was Edmund Baltes ganz besonders freut. Bei dem ausgewählten Standort in der Fröbelstraße gehört viel natürliches Grün dazu. Also braucht er dafür nichts zu investieren. Früher habe er mitunter zwei Tage mit dem Schlagen und Herrichten von schmückenden Maien im Wald verbracht. Wie bei einem stationären Altar in einem Gotteshaus: Selbst der Tabernakel fehlt nicht. Edmund Baltes erinnert sich noch gut, wie früher der Altar übers ganze Jahr im Elternhaus aufgebaut war. Bei so einem großen Teil kann er das heute verständlicherweise nicht mehr leisten.Baltes hat einen speziellen Raum gefunden, wo die Teile zusammengelegt lagern und dann einige Tage vor Fronleichnam wieder reaktiviert werden. Um die fünfte (Aufbau-)Generation muss sich der Zewener bei so großem Engagement und Interesse von Kindern und Anhang nicht sorgen, so dass den Prozessionsteilnehmern von Zewen der Fronleichnams-Altar noch lange erhalten bleiben dürfte.