Treviris-Passage verliert wichtigen Mieter

Die Hautarztpraxis in der Treviris-Passage in Trier löst sich zum 1. Februar auf. Die Passage verliert dabei einen wichtigen Mieter - hat aber schon einen neuen in Aussicht.

 Die Treviris-Passage ist in die Jahre gekommen und nicht einfach zu vermieten.TV-Foto: Christiane Wolff

Die Treviris-Passage ist in die Jahre gekommen und nicht einfach zu vermieten.TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. Mehr als 100.000 Kontakte in der Kartei und bis zu 300 Patientenbesuche am Tag: Kaum ein Trierer kennt die Hautarzpraxis im vorderen, rechten Gebäude der Treviris-Passage nicht. Doch die fünf Doktoren, die dort in einer Praxisgemeinschaft arbeiten, trennen sich zum 1. Februar. Kurt Wagner, Norbert Herrmann und Claudia Kenneweg eröffnen dann eine neue Praxis in der Simeonstraße 11, im zweiten und dritten Stock des Gebäudes, in dessen Erdgeschoss auch die Postfiliale vom Kornmarkt Ende März umsiedeln wird (der TV berichtete). Und auch Hautarzt Dierk Steinmann mit seiner angestellten Ärztin Anke Süß wollen nicht in der Treviris-Passage bleiben, haben aber noch keine neue Adresse gefunden.

Ein Grund für den Auszug und die Aufgabe der Praxisgemeinschaft seien "unterschiedliche medizinische Schwerpunkte", erklärt Hautarzt Herrmann. "Uns stört aber auch das mangelnde Engagement des Gebäudebesitzers in Sachen Renovierung." Zudem seien die Kosten für die Klimatisierung des Hauses aus den 80er-Jahren sehr hoch. Dass in und vor der Treviris-Passsage am Abend und am Wochenende häufig Jugendliche herumlungern, mache die Sache nicht besser: Direkt unterm Fenster des Operationssaals werde häufig gekifft, geraucht und getrunken - mit entsprechender Geräuschkulisse. "Dafür kann der Vermieter natürlich nichts - störend ist es trotzdem", sagt Herrmann.

Neuer Zugang von der Moselstraße

Auch Dierk Steinmann will in modernere Räume in besserer Lage umziehen, hat aber noch keine neue Bleibe gefunden. "Die verwinkelten Gänge und zum Teil kleinen Zimmer entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard", erklärt der Hautarzt. Tatsächlich machen auch das rostige Eisen des Passagen-Namenszugs und die dreckigen Laufspuren auf dem Putz nicht den besten Eindruck - kein Ambiente, das Kunden für kostspielige Schönheitsoperationen, die die Hautärzte neben den kassenärztlichen Leistungen anbieten, beeindruckt.

Mit der Praxis verliert die Treviris-Passage einen wichtigen Mieter, der täglich mehrere Hundert Menschen angezogen hat. "Wir bedauern natürlich sehr, dass sich die Praxis auflöst", erklärt Peter Becker von der LBS Immo GmbH, die das Gebäude für die Besitzerin R+V-Versicherung vermietet. "Aber dafür sind wir in Gesprächen mit einem potenziellen neuen und sehr attraktiven Mieter." Dieser interessiert sich jedoch nicht für die Praxis-Räume, sondern für die seit langem leer stehenden 300 Quadratmeter auf der rechten Seite der ersten Etage im Inneren der Passage. Wer der neue Anker der Passage werden soll, will Becker noch nicht verraten. Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen: "Kommt der Mieter, wird die Passage auch am Abend belebt sein. Wir werden einen neuen Zugang von der Moselstraße her realisieren."

Ein solch neuer Eingang würde den bislang schlecht einsehbaren und mit Büschen bewachsenen Weg zum Großraumkino Cinemaxx öffnen. Auch der Abendbetrieb könne helfen, den dunklen Treffpunkt in der City aufzuheben.

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