Trier macht die Schotten dicht

TRIER. Der stärkste Sturm seit 20 Jahren hat Trier in eine noch nie da gewesene Alarmbereitschaft versetzt. Schulen und Behörden schlossen besonders früh, Kulturveranstaltungen wurden abgesagt, die Innenstadt und ihre Geschäfte waren am Abend menschenleer.

 Zu Fuß durch den Sturm kämpft sich diese Passantin vor der Basilika. Schulen und Behörden werden geschlossen. TV-Foto: Jörg Pistorius

Zu Fuß durch den Sturm kämpft sich diese Passantin vor der Basilika. Schulen und Behörden werden geschlossen. TV-Foto: Jörg Pistorius

Besucher und Kunden sollten auf dem Weg zu den Ämtern nicht in den Sturm geraten, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sollten gefahrlos nach Hause kommen. Deshalb schloss die Stadt Trier gestern vorsorglich alle ihre Dienststellen um 16 Uhr. Das Bildungszentrum sagte alle Kurse und Veranstaltungen der Volkshochschule und der Musikschule ab 17 Uhr ab. Auch viele Trierer Schulen schickten ihre Klassen früher nach Hause. Alle Schulgebäude, die städtische Eislaufhalle und sämtliche Turnhallen blieben am Nachmittag und Abend vorsichtshalber geschlossen. Die Trainingseinheiten von Sportvereinen, Kulturveranstaltungen, Proben und Aufführungen fielen aus. Die Tufa sagte die für 20 Uhr geplante Lesung von Claude-Oliver Rudolph ab. Die Berufsfeuerwehr Trier richtete einen Krisenstab ein, die Leitstelle wurde mit zusätzlichen Mitarbeiten besetzt. "Bis jetzt blieben wir von größeren Schäden verschont", meldete Feuerwehr-Chef Herbert Albers-Hain am frühen Abend. Die A 602 musste bei Pfalzel eine Stunde lang halbseitig gesperrt werden. Eine Arbeitsmaschine der Autobahnmeisterei war neben der Autobahn im Schlamm versunken. Dort konnte man sie nicht über Nacht stecken lassen, denn Hochwasser drohte. Ein Sonderfahrzeug musste die Maschine von der Autobahn aus bergen. Die Autobahnpolizei Schweich sperrte die Abfahrt Mehring, weil die von dort abzweigenden Landes- und Kreisstraßen durch umgestürzte Bäume blockiert waren. Ein Polizeisprecher: "Die Straßenmeisterei kann in der derzeitigen Situation keine Aufräumtrupps dort hineinschicken. Die Männer wären durch umfallende Bäume gefährdet." Im Norden der Verbandsgemeinde Trier-Land fiel der Strom aus. Kurze Aussetzer wurden aus Kordel, Serrig, Taben-Rodt und Hamm gemeldet. Wegen des ansteigenden Sauerpegels wurde die Feuerwehr Langsur in Alarmbereitschaft versetzt. Die kritische Höhe sei nicht erreicht, so ein Feuerwehrsprecher am Abend.

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