Trier spielt nicht, Trier schwimmt

Eine monatelange Vorbereitung, ein aus 110 Spielstationen und 160 Aktionen bestehendes Rekord-Angebot, die hohe Motivation zahlloser ehrenamtlicher Helfer und Organisatoren - am Samstag schwamm alles weg. Das Familienfest "Trier spielt" fand im strömenden Dauerregen quasi nicht statt.

Trier. Manche Sprachen verfügen über eine faszinierende Flexibilität und Vielfalt. So kennen die Inuit auf Grönland 26 Begriffe für "Schnee". Hätte man Bewohner und Besucher der Stadt Trier am Samstag gefragt, wie viele Synonyme sie für das Wort "Regen" kennen, wäre man wahrscheinlich von einer Fülle an Schimpfwörtern der unteren Umgangssprache erschlagen worden.

Der Tag, an dem die elfte und bisher größte Auflage von "Trier spielt" hätte stattfinden sollen, war meteorologisch gesehen eine Rarität. Es schüttete ohne Unterbrechung den ganzen Tag lang und hörte erst abends auf. Die herbstlichen Temperaturen gaben jedem, der noch einen Funken Spiel-Laune verspürt haben könnte, den Rest.

Einige Höhepunkte fielen komplett aus. Die Looney Tunes Sportparty wurde zwar wie geplant auf dem Viehmarkt aufgebaut, aber eine Nutzung der sechs Stationen war unmöglich. Ziel der von Cartoon-Helden wie Speedy Gonzales, Bugs Bunny, Tweety und Silvester begleiteten Aktion wäre es gewesen, Kindern zwischen sechs und zehn Jahren Freude an der Bewegung zu vermitteln. Um die Mittagszeit musste das Looney-Tunes-Team kapitulieren und packte ein. Das gleiche traurige Bild bot der Palastgarten. Dort standen die amerikanischen Kontaktsportarten Football und Lacrosse auf dem Spielplan, ebenso Baseball. Doch auch hier ging gar nichts.

Das Programm auf der Hauptmarktbühne lief wie geplant, gelegentlich versammelte sich eine Gruppe von Regenschirmen, um den zur Eröffnung spielenden Fanfarenzug Trier oder die Bands, Solisten und Ensembles der Musikschule Trier zu sehen. In den Straßen zwischen Viehmarkt und Porta gaben viele Helfer alles, um ein wenig Spielfreude aufkommen zu lassen. Stationen zum Trocknen waren das große Zelt der Stadtwerke Trier auf dem Kornmarkt und der Frankenturm, in dem TV-Redakteure und Volontäre aus ihren Lieblings-Kinderbüchern vorlasen.

"Wir lassen uns nicht entmutigen und werden im nächsten Jahr mit derselben Energie an die zwölfte Auflage von Trier spielt herangehen", sagte Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende der City-Initiative Trier. "Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, die trotz des Regens versucht haben, das Beste aus der Situation zu machen."

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