"Trierisch tut den Trierern gut"

TRIER. (LH) Eine Lehrstunde in Trierer Mundart - und dann noch eine amüsante obendrein - gab es mit der Matinee "Mit Mundart und Musik", veranstaltet vom Inner Wheel Club (IWC) Trier. Die (einstigen) Mundartdichter Werner Becker, Addi Merten und Co. kamen zu Ehren.

Gut die Hälfte der Gäste im Römersaal der Vereinigten Hospitien dürften der Trierer Mundart nicht mächtig gewesen sein, zumindest, was die sprachliche Wiedergabe des Ur-Trierischen angeht. Andererseits: Die Besucher verstanden die Gedichte und "Stöggelcher" - oft schmunzelten sie nicht nur, sondern lachten lauthals. Das Programm war trefflich ausgesucht, mit Texten (ehemaliger) Trierer Mundartgrößen wie Werner Becker, Addi Merten, Peter Schroeder, Gertrud Hoffmann, Lieselotte Haupers und so weiter. Haupers lief zu voller Form auf, als sie "Pabb, peif noch maol!" vortrug. Peter Schroeders Geschichte (1875-1935) handelte vom "klaane Pidd", "sei'm Pabb", des Quast' "Kaap" und des Vaters Hut, der in die Saar geflogen war. Der Verfasser, gebürtiger Mehringer, sei ein bestes Beispiel dafür, dass man korrektes Trierisch sehr wohl lernen kann, meinte Lieselotte Haupers. "De Boxesaak" hatte Hans K. Schmitt (1907-1961) einst niedergeschrieben, Oberstudienrat am Max-Planck-Gymnasium, der von seinen Schülern "Pascha" genannt worden war. Eine Idee hatte in der Geschichte von Werner Becker (1922-2003) jener Opa von "Juppchi", dem "ob der Piddersmess" ein Malheur passierte: Sein Lebkuchenherz wurde durch ein "Bächelchen"feucht. Da rief der "Jong": "Opa, waaßde wat, dat waasche Herzi, maansde nöt, dat holle mer der Oma möt?" "Jao, laacht dä Grußpabb, die wär fruh, se zobbt doch alles suwiesu." Helmut Haag brachte den Gästen mit Anekdoten ein anderes Trierer Original näher: Matthias Josef Fischer, genannt "Fischers Maathes". Auch Konzertpianist Klaus-Peter Bungert hatte durch seine virtuosen Beiträge am Flügel einen entscheidenden Anteil an der gelungenen Matinee, deren Erlös dem Ruländer Hof, einem Kinder-Spielbereich im Haus Maria Goretti und Frauen in akuten Notlagen des Sozialdienstes Katholischer Frauen zukommen soll. Wie bemerkte die Präsidentin des IWC Trier, Andrea Schubach, treffend: "Trierisch tut den Trierern gut! Es war ein Genuss, Ihnen zuzuhören."

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