Trinklieder für Kellerkinder

Ein Abend mit drei Bands, die alle mehr oder weniger mit "Irish Folk" zu tun haben. Klar, dass da auch das Wetter entsprechend ist. So fand die Sause zum 20. Jubiläum von "Paddy Goes To Holyhead" nicht wie geplant auf der Sommerbühne statt.

 Sänger „Paddy Schmidt“. TV-Foto: Frank Goebel

Sänger „Paddy Schmidt“. TV-Foto: Frank Goebel

Trier. (fgg) Es war ja prinzipiell eine gute Idee von Paddy Schmidt, mal einen Reggae zwischen die Irish-Folk-Songs zu hauen, um "die Wettergötter zu besänftigen". Nur leider war es schon zu spät: Da standen die gut zweihundert Zuschauer im Keller des Exhauses und nicht draußen vor der Sommerbühne, wo das Konzert eigentlich stattfinden sollte. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie zauberhaft dieser Abend erst in lauer Luft unterm Sternenzelt gewesen wäre. Aber auch so war er eine runde Sache: Drei Bands, die zwar einige stilistische Schnittpunkte haben, aber nicht so viele, dass Langeweile hätte aufkommen können, waren im Exhaus zusammengetroffen. Den Anfang machten "Why Didn't They Ask Evans?" mit einem akustisch gehaltenen Set, welches dennoch Energie versprühte. Danach schalteten die "Shanes" ein paar Gänge höher: Die weit gereisten Lokalheroen brachten eine dichte Setlist mit und veranstalteten eine wilde "Hardpolka"-Party mit vielen Hits. Laut Veranstalter Martin Schümmelfeder "klar die beste Band des Abends", wobei diese Meinung nicht ganz unparteiisch ist: Als "Cornelius Flowers" führt der Mann schließlich seit 1991 die "Shanes" an.Dann kamen die Geburtstagskinder: "Paddy Goes To Holy head" spielen - wenn auch mit Unterbrechungen - seit zwanzig Jahren ihren Folk-Rock: Zuerst auf Traditionals festgelegt, verhalfen Eigenkompositionen und rockigeres Intrumentarium der Band 1994 zu einem soliden Erfolg mit ihrem Debutalbum "Ready For Paddy?". Im Exhaus standen die irischen Auswanderersongs aus der Frühphase ("Far Away") ebenso auf dem Programm wie Trinklieder ("Whiskey For The Roadies"), Trinklieder ("Great Song Of Whiskey") und Trinklieder ("Whiskey When I'm Dry"). Das alles erstaunlich leichtfüßig vorgebracht vom bulligen Frontmann Paddy Schmidt, an dessen Seite Geigerin Nicole Ansperger unermüdlich energetisch fiedelte und Jo Naumann am Keyboard atmosphärische Klänge beisteuerte oder traditionellere Töne aus dem Akkordeon herauspumpte. Von der Bühne durfte die Band erst, nachdem sie einige Trinklieder ("Whiskey In the Jar") als Zugabe gegeben hatte. Zurück bleiben Erinnerungen an einen schönen Abend - auch wenn es draußen noch schöner gewesen wäre: Gell, Trierer Stadtpatron, das merkst du dir für's nächste Mal...

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