Überall blitzen teure Lichtlein

TRIER/SCHWEICH/KONZ. Zeigt her Eure Lichter: Der leuchtende Schmuck in den Straßen der Region ist vielfältig und teuer. Tausende Euro investieren Trier, Schweich und Konz in die Advents-Dekoration.

Advent, Advent, es ist nicht nur ein Licht, das brennt. Nein, es sind tausende, ja hunderttausende Lämpchen, die die Straßen zurzeit allabendlich in Lichterglanz versetzen. Dieser Schmuck ist für die Städte, Gewerbevereine und Straßengemeinschaften ein teurer und nicht immer lustiger Spaß. Allein satte 25 000 Euro fallen in TRIER für die Lichter in der Graben-, Fahr-, Palast-, Brot- und Johann-Philipp-Straße, Am Breitenstein und Teile der Liebfrauenstraße an. Rund 16 000 Euro werden in der Simeonstraße mit 4000 Lämpchen "verleuchtet". "Uns kostet eine Saison rund 6000 Euro", kalkuliert Gerd Guillaume von der Straßengemeinschaft Fleischstraße, in der zurzeit etwa 2100 Lämpchen brennen. "Keine Aufgabe der Stadt"

Für die Kosten müssen die Trierer Straßengemeinschaften selbst aufkommen. Und genau das sorgt für Unruhe. "Die Stadt Trier gibt uns einen Zuschuss von gerade mal 1000 Euro, erwartet aber, dass die Stadt zur Adventszeit hell erleuchtet wird", sagt Oliver Louisoder, Chef des Arbeitskreises Simeonstraße. Dass es sich bei der Lichterwerbung "sicherlich nicht um eine städtische Aufgabe" handele, betont indes Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch. "Von der Aufgabenstellung - Dekoration und Beleuchtung zur Weihnachtszeit - ist dies in privater Initiative besser angesiedelt." Und außerdem: "Angesichts einer angespannten Haushaltslage wären solche alleinigen Investitionen durch die Stadt Trier gar nicht möglich. Dies kann nur partnerschaftlich als Public-Private-Partnership-Projekt realisiert werden." Doch das Problem der Finanzierung wäre ein kleineres, hätte man zudem nicht so viele Unternehmen, die sich als Trittbrettfahrer an der Beleuchtung erfreuen. "Ich fände es gut, wenn die Stadt die Finanzierung der Lichter in einer Satzung festhalten würde", sagt Albrecht Thul, Leiter der Straßengemeinschaft Palaststraße. So könne das Problem der Nutznießer gelöst werden. Im Moment helfe nur ein Aufkleber, die engagierten Betriebe ausfindig zu machen. Er zeigt - wie könnte es anders sein - eine Glühbirne. Auf eher dezente Weihnachtsbeleuchtung setzt dagegen offenbar die Stadt KONZ. Mit lediglich rund 3000 Euro und ebenso vielen Lämpchen schlägt dort das Advents-Lichtspiel zu Buche. "Überall dort, wo es Straßenlaternen in der Stadt gibt, hängt ein Stern", sagt Bürgermeister Winfried Manns. Schweich setzt auf Sicherheit

In Karthaus gebe es Birnenschnüre, die quer über die Straße hängen, in der Bahnhofstraße stehe der Mammutbaum, und jeder größere Stadtteil besitze eine Tanne mit entsprechendem Leuchtschmuck. Mitarbeiter vom städtischen Bauhof kümmern sich um die Montage und Reparaturen an den Leuchtobjekten. Viel zu riskant ist diese Vorgehensweise indes dem Gewerbeverband Schweich . "Wir haben eine Firma für das Auf- und Abhängen beauftragt, die sich damit auskennt", sagt Vorsitzender Manfred Diederich. So sei man für den Fall, dass die Beleuchtung herunterfalle oder ähnliches passiere, zumindest versichert. Dafür nimmt man in Schweich auch den höheren Preis in Kauf: 5500 Euro bezahlen sie, um 1600 Lämpchen an der richtigen Stelle brennen zu lassen. Die Stromkosten von etwa 300 Euro übernimmt die Stadt. Und das alles nur, damit am Advent nicht nur ein Licht brennt./bre

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