"Viel Arbeit an der frischen Luft"

OLEWIG. (cofi) Das Geheimrezept "viel Arbeit an der frischen Luft" hat Gertrud Engel ein langes Leben beschert. Auch mit 100 Jahren legt sie die Hände nicht in den Schoß.

 Am liebsten ist sie in der Küche und schnippelt Gemüse: Gertrud Engel (Zweite von rechts) mit ihren Nichten Anne Bratke, Rose Schiele und Dorothea Kupferschmidt-Neugeborn (von links).Foto: Cordula Fischer

Am liebsten ist sie in der Küche und schnippelt Gemüse: Gertrud Engel (Zweite von rechts) mit ihren Nichten Anne Bratke, Rose Schiele und Dorothea Kupferschmidt-Neugeborn (von links).Foto: Cordula Fischer

Der Haushalt ist ihr Leben: Gertrud Engel begann ihre hauswirtschaftliche Arbeit bereits als 15-jähriges Mädchen bei ihrer Tante. Noch heute hilft sie ihrer Nichte routiniert beim Kochen. Außerdem schaut sie sich ganz begeistert Sportübertragungen im Fernsehen an. Auch ihre Mutter mit 98 Jahren und ihre Tante mit 101 Jahren erreichten ein hohes Alter. Das liege wohl in der Familie und "geht ganz von alleine", sagt Gertrud Engel. Doch dann fügt sie ein Geheimrezept hinzu: "Viel Arbeit an der frischen Luft." Auch heute kann die 100-Jährige noch nicht ganz ohne Beschäftigung sein. "Ich suche mir immer Arbeit", berichtet die aktive Dame. Am liebsten ist sie in der Küche, bereitet das Essen mit ihrer Nichte Anne Bratke vor und "schnipselt das Gemüse" in akkurate Stücke. Gelernt ist eben gelernt. Nachdem sie als junges Mädchen im Oderbruch bei ihrer Tante die Arbeit in Haus und Landwirtschaft begann, arbeitete sie als "Haustochter" bei einem Berliner Korvettenkapitän, "mit Familienanschluss". Danach war sie bei einem Geheimrat und einem Förster als Wirtschafterin in Lohn und Brot. Anfang der 50er-Jahre, ihre Mutter war schon längst in Lübeck, machte sie einen Besuch in der Hansestadt, kehrte aber wieder nach Berlin zurück. Die geteilte Stadt verließ sie erst 1954 endgültig. In Lübeck lernte sie auch ihren Mann kennen, dem sie 1957 das Ja-Wort gab. "Er war in einem Bootsverein Mitglied. Da haben wir uns das erste Mal getroffen", erinnert sich die Jubilarin. Als Rudi vor einigen Jahren nach schwerer Krankheit starb, wohnte sie alleine in Schwartau. Vor sieben Jahren kam sie nach Trier. Zu ihren drei Nichten hat die 100-Jährige ein gutes Verhältnis: "Es ist zwischen uns sehr freundschaftlich. Man kann mit Tante Gertrud über alles sprechen", sagt ihre Nichte Rose Schiele.

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