Viele Wünsche in den Himmel geschickt

Zahlreiche Förderschulen aus dem Bistum Trier haben gestern die Heilig-Rock-Tage besucht. Dabei zeichnete sich vor allem die St.-Helena-Schule als Organisator aus. Sie bot viele Projekte, Aktionen und Theater an.

Trier. Erneut verwandelte sich der Dom in eine bunte Kinderlandschaft. Luftballons flogen gen Himmel, es wurde Theater gespielt, und neugierige Kinderaugen flunkerten über das Glaszelt, in dem der Heilige Rock aufbewahrt wird. Während im Treffpunkt-Zelt gemeinsam musiziert wurde, gab es im Innenhof des Bischöflichen Generalvikariats Workshops und Mitmach-Geschichten.Dass auch dieser Tag zu einem vollen Erfolg wurde, verdankt das Organisations-Team vor allem der St.-Helena-Schule, die im Schatten des Doms liegt. 45 angehende Erzieher, alles Schüler zweier Unterstufen-Klassen, kümmerten sich um die Förderschüler. "Einer unserer Lehrinhalte ist auch das Arbeiten mit behinderten Kinder. Wo, wenn nicht hier, könnte man es besser lernen", sagt Maria Fisseni, Lehrerin an der St.-Helena-Schule.Kerzen, Blumen und Traumdeuter Josef

Zum zweiten Mal fand der "Tag der Förderschüler" im Rahmen der Heilig-Rock-Tage statt. Sehr zur Freude der vielen Teilnehmer. "Mir hat es sehr gut gefallen. Ich habe gerade eine Kerze angezündet und vorhin auch schon eine Blume gemalt", schildert die fünfjährige Saskia von der Levana-Schule aus Schweich, kurz bevor es zum Heiligen Rock geht.Begeisterung herrscht auch bei den Schülern der Astrid-Lindgren-Schule aus Prüm, die gerade im gotischen Saal die Geschichte von Josef als Tischtheater verfolgt haben. "Josef konnte Träume deuten und hat das Wetter vorhergesagt", berichtet die elfjährige Caroline. Vier Schülerinnen der St.-Helena-Schule führten die Geschichte als Tischtheater auf und konnten sich der Freude der Kinder sicher sein. "Die Kinder sind sehr begeistert. Eine Klasse hatte die Geschichte sogar schon vorher im Unterricht durchgenommen und hat sich besonders gefreut", sagt Linda Urbanek. Zusammen mit ihren drei Mitschülerinnen hatte sie sich im Vorfeld in zusätzlichen Abendstunden mit dem Stück beschäftigt und nun in drei Aufführungen präsentiert.Gegenüber des Treffpunkt-Zelts findet auf dem Domfreihof das Projekt "Klagemauer" statt. "Im Judentum war die Klagemauer für die Leute da, um Sorge und Nöte darzulegen. Die Kinder können Ängste und Sorgen aufschreiben und an die Mauer heften", sagt Martina Zimmer. Und so finden sich Genesungswünsche und Hoffnungen wieder, aber auch Malereien. Direkt nebenan schneidet Synthia an einem Stern. "Ich weiß noch gar nicht, was ich darauf schreiben soll", sagt die Elfjährige von der St.-Josef-Schule. "Vielleicht male ich auch einfach nur etwas." Nachdem die Kinder ihre Wünsche auf die Sterne geschrieben haben, werden diese an Luftballons gehängt, die in den Himmel aufsteigen. "Die Förderschulen sind wichtig, da hier besondere soziale Akzente gesetzt werden. Das wollen wir als Kirche unterstützen und freuen uns darüber", erklärt Diözesanadministrator Rudolf Brahm.

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