Vom Dunkel ins Licht

TRIER. (red) Der Psychiatrie Förderverein startet wieder Informationsveranstaltungen mit Betroffenen, Angehörigen und Professionellen und beginnt damit am 22. September, 18 Uhr, in der Aula des Mutterhauses 2 (ehemaliges Herz Jesu Krankenhaus). Dabei geht es um das Thema Angst.

Angst ist ein Urgefühl und übt seit Jahrtausenden für den Menschen eine Schutzfunktion aus. Sie versetzt ihn insbesondere bei Gefahren in die Lage, schnell und sicher zu reagieren. Angst wird aber meist dann zum Problem, wenn der Betroffene selbst objektiv ungefährliche Situationen wie das Einkaufen oder das Essen mit Freunden als Gefahr empfindet und ein wahrer Hormon-Sturm mit äußerst unangenehmen Körpergefühlen auf ihn einwirkt. Eine Angsterkrankung kann in verschiedenen Formen auftreten, zum Beispiel Panikattacken, Phobien, sozialen Ängsten, Platzängsten, generalisierten Ängsten und in Zwängen. Die Fachwelt schätzt, dass etwa jeder zehnte Bundesbürger an einer Angsterkrankung leidet; Tendenz stark zunehmend. Die Symptome sind sehr unangenehm und reichen von starkem Schwindel, Ohrensausen, Herzrasen, Atemveränderungen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Bauchschmerzen bis hin zu Hitzewallungen, weichen Knien und Zittern. Oftmals wird eine solche Angsterkrankung vom Hausarzt nicht erkannt, und der Erkrankte hat meist eine wahre Leidensgeschichte hinter sich gebracht, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Die Betroffenen werden immer jünger und alle Berufsgruppen sind vertreten. Die auslösenden Angstfaktoren werden mit der Zeit vermieden, was kurzfristig Erleichterung bringt. Langfristig stellen sich aber größere Ängste ein und die Einschränkungen des täglichen Lebens engen mehr und mehr ein. Schließlich wird der Tag auf dem Sofa verbracht. Schwierigkeiten mit dem Partner stellen sich ein, und vielfach sind Berufsunfähigkeit und sozialer Abstieg die Folge. Dabei gibt es heute sehr vielversprechende Behandlungsmethoden. Neben den therapeutischen Maßnahmen ist aber auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung des Erkrankten erforderlich, insbesondere in der Reflektion, weiche Denk - und Verhaltensweisen zu seiner Erkrankung führten. Roland Rosinus, Buchautor aus St. Ingbert, referiert am Montag, 22. September, 18 Uhr, in der Aula des ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhauses aus der Sicht eines Betroffenen. Er stellt sein Buch vor und beantwortet Fragen der Zuhörer.

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