Vom "gedopten" Telekom-Vorstand nicht klein kriegen lassen

Ihre Solidarität mit den Telekom-Streikenden bekundeten Gewerkschafter aus anderen Berufsgruppen bei einer Kundgebung mit rund 300 Teilnehmern am Mittwoch am Rathaus. Verdi geht derweil von einem länger anhaltenden Arbeitskampf aus.

 Symbolisches Präsent zur Pflege des Durchhaltevermögens: Äpfel und Schokoriegel. TV-Foto: Roland Morgen

Symbolisches Präsent zur Pflege des Durchhaltevermögens: Äpfel und Schokoriegel. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Streik-Tag 24 bei den regionalen Telekom-Einrichtungen - und der Konzern-Vorstand in Bonn bewegt sich immer noch nicht erkennbar. Also verschafften Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus anderen Bereichen den streikenden Trierer Telekom-Angehörigen ein Erfolgserlebnis. Postler, Verkehrsbetriebs-Mitarbeiter, Stadtverwaltungs-Bedienstete und Metaller schlossen sich der Verdi-Kundgebung gestern Mittag am Augustinerhof an. Ruth Heidweiler, Vize-Vorsitzende der Verdi-Betriebsgruppe Brief, untermauerte die verbalen Solidaritätsbekundungen mit einer symbolischen: Sie überreichte "zur Stärkung" einen Korb mit Äpfeln und Schoko-Riegeln an den regionalen Arbeitskampfleiter Manfred Tölkes: "Haltet eure Streikfront aufrecht, denn der von euch eingeschlagene Weg ist der richtige!" Aufmunternde Worte kamen auch von IG-Metall-Regionalchef Roland Wölfl: "Lasst euch von der Einschüchterungstaktik eures Vorstands nicht klein kriegen!""Wenn es sein muss: Streik bis zum Herbst"

Tölkes wie auch Verdi-Betriebsratskollege Manfred Fritschen beschworen langes Durchhaltevermögen im Kampf "gegen den hemmungslosen und gesellschaftsfeindlichen Heu schrecken-Kapitalismus". "Wir halten unsere Arbeitskraft, Einigkeit und Ausdauer dagegen und werden diesen Streik bis zum Herbst weiterführen, wenn es sein muss", so Tölkes, der mit einer anderen Feststellung für helle Freude sorgte: "Ich glaube, nicht nur das Radteam war gedopt, sondern auch der Telekom-Vorstand. So wie die sich aufführen und mit uns umspringen zu können glauben…"Die Trierer Kundgebung war Teil des bundesweiten "Tages der Solidarität" mit den Telekom-Streikenden. Die gehen seit Wochen auf die Straße, um eine Ausgliederung von 50 000 Kollegen in drei Service-Gesellschaften zu verhindern. Dort soll die Belegschaft nach dem Willen des Telekom-Vorstands länger arbeiten und deutlich weniger verdienen. Zunehmend zeigen sich auch die Politiker besorgt. Landrat Günther Schartz und die Landtagsabgeordneten Bernd Henter und Arnold Schmitt kündigten bei einem Besuch der Firma T-Com in Trier an, sich für die Belange der Mitarbeiter einzusetzen.

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