Von Mamas, Machos und Mafia

TRIER. (api) Ein schwäbischer Italiano mit "bella figura": Der Komiker Roberto Capitoni gastierte mit seinem Programm "Sooo 'n Hals" in der Trierer Tuchfabrik.

Mammamia, welch ein Spaß! Roberto Capitoni, der halbitalienisch-schwäbische Allgäuer und Kabarettist, bekannt aus Fernseh-Shows wie "Star Search" und "Quatsch Comedy Club", brachte das zahlenmäßig gut überschaubare Publikum in der Tuchfabrik zum Beben. Schon als zu Beginn der Show die Urlaubs- und Familienbilder aus seiner Kindheit über die Leinwand flimmerten, wusste man: Capitoni war bereits als kleiner Bengel ein quietschfideles Energiebündel. Mit seinen inzwischen 1,73 Meter Körpergröße und 74 Kilogramm Gewicht ("Tendenz leider steigend") schwirrte nun der Möchte-gern-Macho über die Bühne - und das nicht selten mit "Sooo 'nem Hals!" Dafür sorgten unter anderem Geschichten aus der typisch deutschen Pizzeria seines Onkels mit typisch deutschen Gästen. So trieben Sachsen den Italo-Komiker fast in den Nervenzusammenbruch, als sie Nudeln mit "Görgöönzöla-Söße" und im Nachgang noch einen "Ex-presso" bestellten. Mit irrwitzig wechselnder Gestik und Mimik im Minutentakt und nicht immer ganz jugendfreien Anspielungen erzählte Capitoni jedoch auch vom italienischen Familienleben - von den "Maaamas" und vor allem von nervenden kleinen Quälgeistern. Der Fliegeralarm im Kinderzimmer und die eifersüchtige Ehefrau durften im Programm nicht fehlen - genauso wenig wie der Besuch entfernter, gammeliger Bekannter in die gerade eben liebevoll aufgeräumte und desinfizierte Wohnung. Doch Capitoni, eigentlich Koblenzer, aber tief im Herzen Vollblut-Italiener, ließ es sich nicht nehmen, seine Trierer Gäste zu provozieren: sei es mit seiner Feststellung, dass Italien Fußball-Weltmeister werde und Deutschland nur durch seinen Status als Austragungsort mitspielen dürfe, oder mit seinem Vergleich der italienischen und deutschen Polizisten: "In Deutschland werden die Polizei-Uniformen ja bald blau sein. Dann lasst ihr euch also in Zukunft von Schlümpfen verhaften." Und dennoch: Zum Schluss der Show hatte nur einer "Sooo 'n Hals": Roberto Capitoni.

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