Von wegen "bi-ba-böse Lehrer"

HEILIGKREUZ. 50 Jahre und kein bisschen angegraut. In jugendlich-frischem Elan feierte die Blandine-Merten-Realschule der Ursulinen gestern mit zahlreichen Gästen Geburtstag.

Das Lied "Die bi-ba-bösen Lehrer" war die große Lachnummer beim Jubiläums-Festakt in der Aula. Mit Inbrunst besang die Klasse 6 a die bisweilen nervigen Pauker-Marotten. Mit glänzenden Augen saß Rudolf Steinheuer im Publikum und freute sich mit den Schülerinnen über den stürmischen Beifall. Der 73-jährige, von 1976 bis 1994 Rektor der Schule, hat das köstlich-ironische Lied 1988 geschrieben. Noch heute zeugt es vom intakten Miteinander der Schulgemeinschaft. Bei den Ursulinen geht es nicht nur ernst zu. Die Blandine-Merten-Schule ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Bildungseinrichtung. Die schmale und unscheinbare Zufahrt in der Bernhardstraße täuscht. Dahinter verbirgt sich Triers größte Realschule. 580 Schülerinnen, davon weit mehr als die Hälfte aus dem Kreis Trier-Saarburg, arbeiten in 19 Klassen auf die Mittlere Reife hin. Mehrzahl der 580 Mädchen kommt aus dem Landkreis

"Die Schule ist ein Vorzeigeobjekt, die Klassenräume bieten optimale Voraussetzungen", lobte Elternsprecher Heinz Müller. Vor einem halben Jahrhundert stellte sich die Situation noch völlig anders dar. 1955 hoben die Ursulinen ihre Realschule in St. Maximin aus der Taufe. Jede der vier Anfangsklassen zählte mehr als 40 Schülerinnen. 1959 folgte der Umzug in den Neubau beim Kloster in der Bernhardstraße. Ihren Namen erhielt die Schule 1989, zwei Jahre nach der Seligsprechung der Trierer Ursulinen-Ordensfrau Blandine Merten (1883-1917). "Heute können wir in großer Dankbarkeit zurückblicken", resümierte Rektorin Schwester Irmgard Carduck und bezog in ihren Dank das Kollegium ein, "das aus Überzeugung zur Schule steht". Dessen Bedeutung unterstrich auch Schwester Veritas Albers, Generaloberin der Ursulinencongregation Calvarienberg Ahrweiler: "Je liberaler, gleichgültiger und unsensibler unsere Gesellschaft für Werte wird, je mehr sind wir aufgerufen, Orientierung zu geben und einen Standort zu vermitteln." Die Würdigung dieser Werte-Inhalte-Vermittlung war dem Landtagsabgeordneten Dieter Schmitt (Fisch) so wichtig, dass er erstmals in seiner 20-jährigen Parlamentarier-Laufbahn eine Landtagssitzung "schwänzte" und sich in seiner Funktion als Kreis-Beigeordneter mit Triers Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink und dem Leitenden ADD-Regierungsschuldirektor Sigurd Hein in den Reigen der Redner einreihte. Die Gäste erlebten ein gelungenes, unterhaltsames Geburtstagsfest, bei dem die Schülerinnen eindrucksvoll Verbundenheit demonstrierten und zeigten: Ursulinen-Schule ist alles andere als altbacken und kann viel Freude bereiten.

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