Vorsicht, kein Alarm!

TRIER. (woc) Die kritische Marke von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft ist am Dienstag in Trier überschritten worden. Das Umweltamt Mainz warnt alle ozonempfindlichen Menschen vor körperlicher Anstrengung im Freien.

Wird der Schwellenwert von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft überschritten, müssen die Wetterstationen und Umweltämter die Öffentlichkeit informieren. Vorsorglich wird dann empfohlen, dass Personen "die besonders empfindlich auf Ozon reagieren" - zum Beispiel Senioren, Asthmatiker und Kleinkinder - ungewohnte und körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden sollten. Besonders von sportlichen Ausdauerleistungen wird abgeraten. Für alle gesunden, jungen Menschen gilt diese Empfehlung erst bei Überschreitungen von 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft. Die so genannte "Alarmschwelle" ist erreicht, wenn an drei aufeinander folgenden Stunden Werte über 240 Mikrogramm gemessen werden. Laut einer EU-Richtlinie von 1999, dürfen in Städten an höchstens 25 Tagen im Kalenderjahr 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft überschritten werden. Dieser Grenzwert wurde an der Messstation an der Universität Trier in diesem Jahr an bisher elf Tagen überschritten. Zum Vergleich: In Heidelberg waren es bisher 15 Tage und in den hohen Lagen auf dem Brocken, dem Fichtelberg und der Wasserkuppe 30 beziehungsweise 20 Tage. Weniger als Trier belastet sind Mannheim (zehn Tage), Chemnitz (acht Tage) und Koblenz (ein Tag). Das Spurengas Ozon (chemische Formel: O3) ist der Hauptbestandteil des so genannten Sommersmogs, der sich an heißen Tagen aus Luftverunreinigungen unter Einwirkung des Sonnenlichts bilden kann. Ein Überschuss an Ozon in bodennahen Luftschichten kann aufgrund der toxischen und aggressiven Eigenschaften des Ozons die menschliche Gesundheit und die Vegetation beeinträchtigen. Am gestrigen Mittwoch wurden in Trier bis zum Nachmittag Werte um die 150 Mikrogramm gemessen. In den Abendstunden nimmt die Ozonbelastung generell ab. Für die kommenden Tage haben die Wetterstationen für die Region Trier Ozon-Werte zwischen 120 und 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft vorhergesagt. Das Jahresmittel in rheinland-pfälzischen Städten liegt bei 20 bis 40 Mikrogramm. Wie in den Sommermonaten durch veränderte Luftdruckverhältnisse üblich, haben in Trier die Feinstaubwerte (PM 10) seit April die kritische Marke von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nicht mehr erreicht. Aktuelle Informationen im Internet unter www.luft-rlp.de

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