Weggefährten aus der Sucht

TRIER. (cofi) Rund 300 Mitglieder des Kreuzbund-Diözesanverbandes fanden zur Feier des 30-jährigen Bestehens den Weg nach Trier. Das sind etwa ein Drittel aller Mitglieder, die auf dem Gebiet des gesamten Bistums den Selbsthilfeverein bilden.

Seit 30 Jahren setzen sich die Kreuzbund-Mitglieder ehrenamtlich in über 100 Gruppen dafür ein, Betroffenen aus dem Alkoholismus zu helfen. Weggefährten nennen sich die Kreuzbund-Mitglieder selbst. Als Diözesanverband Trier gibt es seit 30 Jahren die Weggefährten, die sich gemeinsam in der Organisation auf den Weg aus der Sucht gemacht haben und Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Und dies sehr engagiert, denn die 100 Gruppen mit ihren Gesprächsrunden und Informationsmöglichkeiten besuchen bis zu 1600 Teilnehmer regelmäßig. Während der Trierer Regionalverband bereits im Herbst 2004 sein 30-jähriges Bestehen mit einem "Tag der offenen Tür" in seinen Räumen im Olewiger Kloster feierte, beging der Diözesanverband sein Jubiläum mit einem Gottesdienst im Dom, dem Festakt in der Halle am Bach und am Nachmittag mit geführten Besichtigungen in der Stadt. Neben den Mitgliedern fanden sich unter anderem auch Vertreter anderer Diözesanverbände, Bürgermeister Georg Bernarding, Caritasdirektor Bernd Kettern und weitere Vertreter aus Politik und anderen Hilfsdiensten zur Feier ein. Ein Jubiläum öffentlich zu feiern, gehört zum Programm des Kreuzbundes. Denn die Menschen, die sich dem Verein anschließen, gehen offensiv mit dem Thema Suchterkrankung um. Öffentlichkeit herstellen, nicht erst in der Nachsorge, sondern auch Präventionsarbeit zu leisten, darin verstünde er verstärkt die Arbeit für die nächsten 30 Jahre, sagte Diözesan-Geschäftsführer Siegfried Kinzig. Außerdem müsse der Verein sich immer mehr auch anderen Sucht-Erkrankungen widmen und sich den von Sucht bedrohten Jugendlichen widmen. "Die Arbeit an der Basis ist die Visitenkarte des Kreuzbundes", erklärte Jochen Wachowski, Beisitzer im Bundesvorstand und Ansprechpartner für den Trierer Diözesanverband. So sei es kein Verlust der eigenen Identität der einzelnen Gruppen im Verband, wenn die Gruppenleiter-Ausbildung bundeseinheitlich standardisiert würde. Denn nur so könne man in der Arbeit mit hilfesuchenden Menschen qualifizierte Angebote schaffen. Caritasdirektor Bernd Kettern betonte, wie wichtig der Kreuzbund als ein Instrument in der Arbeit mit Suchtkranken sei. Zu "zeigen, dass es neue Lebenschancen" außerhalb der Sucht gibt, dafür sei der Kreuzbund ein verlässlicher Partner. Zu den Feierlichkeiten gehörte neben den Festreden auch die Ehrung von Mitgliedern, die Urkunden und Ehrennadeln in Silber für 10 Jahre und in Gold für 25 Jahre vom Bundesverband erhielten. Der Diözesanverband vergab zusätzlich für 20 und 30 Jahre Kreuzbund-Treue eigens angefertigte Urkunden. Diese erhielten Ewald Otto, Fritz Maier, Anni Eichhorn, Paul Kochler, Anita Doerr und Mathilde Blümel.

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