Weihnachten im Schuhkarton

TRIER. Weihnachten - Zeit der Freude, des aneinander Denkens, der Familie. Zumindest für uns. Für viele Kinder in Osteuropa ist das anders: Hunger und medizinische Unterversorgung bestimmen ihren Alltag. An Geschenke ist nicht zu denken. Die Evangelische Stadtmission setzt sich dafür ein, diesen Kindern eine Weihnachtsfreude zu machen.

Eine Handpuppe, Malstifte, Malblock, Zahnbürste und Zahnpasta hat Jana in ihren mit Weihnachtspapier beklebten Karton gepackt. Anna-Lena hat Haargummis, ebenfalls Malutensilien, ein Springseil und einen Brief mit einem Foto von sich zusammengepackt. Ihre Freundin Renée hat den Brief in ihrem Päckchen sogar von ihrer Mutter ins Englische übersetzen lassen. "Damit das Mädchen ihn auch lesen kann", sagt die Siebenjährige. Dass nicht ein Junge ihr Paket mit dem rosaroten Täschchen auspackt, ist sicher: "Mädchen, 5 bis 9 Jahre", informiert ein Aufkleber an dem Karton über die Zielgruppe. Rund 20 Päckchen warten in der Evangelischen Stadtmission in der Kaiserstraße schon darauf, von der Spedition, die für den Berliner Verein "Geschenke der Hoffnung" deutschlandweit unterwegs ist, eingesammelt zu werden. 1000 sollen es möglichst werden. "Im letzten Jahr haben wir zum ersten Mal bei der Aktion mitgemacht und 400 Kartons auf den Weg geschickt", sagt Pastor Dirk Kunz. In diesem Jahr sind die Kindergärten Kernscheid, Trimmelter Hof und Roscheid mit dabei. Und die Konzer Realschule, die Grundschule in Konz-Karthaus und das FWG Trier. Zwei luxemburgische Banken haben versprochen, das Dreifache von dem, was ihre Mitarbeiter spenden, drauf zu legen. Denn für den Transport der der Kartons in die Zielländer werden Spenden benötigt. "Es ist eine absolut seriöse Geschichte", betont der Trierer Rechtsanwalt Rainer Schons. Der Verein "Geschenke der Hoffnung" trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen und veröffentlicht jährlich einen Finanzbericht. Damit nichts schief läuft, gibt es genaue Anweisungen, was in die Pakete gepackt werden darf und was nicht. Das soll verhindern, dass Plunder oder anderes Ungeeignetes verpackt wird. Wegen strenger Einfuhrbestimmungen dürfen nur neue Waren und nur bestimmte Süßigkeiten verschickt werden. Außerdem muss man entscheiden, für wen man packt: Für Jungen oder Mädchen in der Altersgruppe zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 Jahren. "Wir kontrollieren jedes Paket", sagt Pastor Kunz. "Schließlich möchten wir Freude verschenken und keine Enttäuschung." Wer bei der Aktion mitmachen will, bekommt Infos bei der Evangelischen Stadtmission, Telefon 0651/18877 oder unter www.weihnachten-im-schuhkarton.de. Annahmezeiten bei der Mission in der Kaiserstraße 26, Trier, sind von Dienstag bis Freitag, 2. bis 5. November, und von Montag bis Freitag, 8. bis 12. November, jeweils von 14 bis 18 Uhr. In Konz werden Pakete von Denise Husung, Konz-Krettnach, Karlstraße 41, angenommen, in Saarburg von Marion Pütz, Wiesenweg 21.

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