Welt-Down-Syndrom-Tag: Auch ein Leben mit Behinderung ist happy

Trier · Am Freitag ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Der Trierer Stammtisch für Eltern von Kindern mit dem Gendefekt begeht in diesem Monat sein einjähriges Bestehen. Und Menschen mit Down Syndrom aus Wittlich haben an einem tollen Video zum Welttag mitgewirkt.

In Zeiten, in denen öffentlich darüber diskutiert wird, ob es noch zeitgemäß ist, ein behindertes Kind zu bekommen, ist es umso wichtiger, zu verdeutlichen, dass jedes Leben lebenswert ist.

Dafür sorgt auf sehr beschwingte und ansteckende Weise zum Beispiel das Projekt der Fernsehredakteurin Brit Bentzen und des Kameramanns Paul Väthröder. Gemeinsam mit elf Tänzern der Maria-Grünewald-Einrichtung Wittlich haben sie ein Video zum Welt-Down-Syndrom-Tag gedreht, das den derzeitigen Happy-Trend aufgreift . Das Video finden Sie unten .

"Auch ein Leben mit Behinderung ist durchaus lebenswert", verdeutlicht Barbara Endrikat, Mutter eines Kindes mit Down Syndrom.

Seit dem Jahr 2006 findet der Welt-Down-Syndrom-Tag stets am 21. März statt. An diesem Tag werden weltweit Veranstaltungen zum Thema Down Syndrom organisiert. Der 21. März symbolisiert das charakteristische Merkmal des Down Syndroms: Im Erbgut der Betroffenen ist das 21. Chromosom dreifach vorhanden (Trisomie 21). War bis vor kurzem die Untersuchung eines Babys im Mutterleib nur durch einen Eingriff möglich, kann heute schon durch einen Bluttest auf eine Down-Syndrom-Erkrankung untersucht werden. Der Eingriff mit einer Blutentnahme ist völlig risikofrei.

Wird der Gendefekt diagnostiziert, dann werden schon heute statistisch gesehen etwa 90 Prozent der Schwangerschaften vorzeitig beendet. Mit der vereinfachten Bestimmungsmethode wird diese Quote wohl noch steigen. Dennoch werden in Deutschland jedes Jahr etwa 700 Babys mit einer Trisomie 21 geboren. "Das Leben ist nicht vorbei, nur weil man ein behindertes Kind hat", sagt Barbara Endrikat. "Es ist sicherlich ein anderes Leben, aber trotz aller Schwierigkeiten ein l(i)ebenswertes."

Im März 2014 jährt sich die Gründung des Trierer Elternstammtischs zum ersten Mal. Dabei treffen sich Familien von Kindern mit Down Syndrom aus Trier und Umgebung regelmäßig zu gemeinsamen Unternehmungen. "Eltern für Eltern ist die Devise des Stammtisches", führt Barbara Endrikat an.

Entstanden ist die Idee aus dem Wunsch heraus, losgelöst von den Kindern in Ruhe über diverse Themen zu sprechen. Viele Eltern wünschen sich einen Erfahrungsaustausch über kleine Dinge, die der Alltag mit den Kindern mit sich bringt. Es geht um Krankheiten, Behandlungsmöglichkeiten, die Förderung des Nachwuchses, Freizeitgestaltung und zu guter Letzt um den Spaß am Leben. Schon das erste Treffen des Elternstammtisches brachte über 20 Eltern zusammen und verdeutlichte den großen Bedarf in der Region Trier.

"Es kommen immer neue Familien dazu", macht Barbara Endrikat deutlich. Das Alter des Nachwuchses reicht vom Säugling bis ins Erwachsenenalter. Die Mehrheit der Kinder geht jedoch in den Kindergarten. Die Eltern treffen sich alle drei Monate, um in lockerer Atmosphäre unter Gleichgesinnten vom Alltag abzuschalten, sich gegenseitig zu unterstützen, Tipps auszutauschen und besonders jungen Eltern den Lebensweg mit ihrem Kind zu erleichtern.

Das nächste Treffen ist am Donnerstag, 12. Juni, ab 20 Uhr im Romikulum in der Metternichstraße in Trier. Barbara Endrikat erklärt: "Wir freuen uns über jedes neue Gesicht."

Interessierte können sich per E-Mail unter elternstammtisch.ds@gmail.com melden.

Das Happy Video wurde am 9. März in Trier aufgenommen:

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