Wenn Kaffee zur (Kinder-)Knochenarbeit wird

TRIER. Ein interessiertes und aktives Publikum traf sich am Samstag bei einem Sommerfest, zu dem die Lokale Agenda 21 Trier (LA 21) und die Landesgartenschau auf das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau geladen hatte.

 Netter Besuch: Die Gen-Food-Protestkuh von Greenpeace wird freundlich am Stand des Ada-Lovelace-Projektes empfangen. Foto: Friedhelm Knopp

Netter Besuch: Die Gen-Food-Protestkuh von Greenpeace wird freundlich am Stand des Ada-Lovelace-Projektes empfangen. Foto: Friedhelm Knopp

Rhythmisch begann der Auftakt am frühen Nachmittag mit der westafrikanischen Trommlergruppe "Mama Afrika", die im Halbrund des Lotto-Forums für afrikanisches Flair sorgte. Doch das Motto des Festes schien zu diesem Zeitpunkt in weite Ferne gerückt: "Sonnenbad am Petrisberg - es gibt viel Neues unter der Sonne". Stattdessen schoben sich zunächst dunkle Wolken über den Petrisberg und verbreiteten Regenstimmung. Die Besucher aus nah und fern ließen sich jedoch nicht abschrecken - vertreten waren die gesamte Trierer Region, das Saarland und Luxemburg, wie der Blick auf die Autokennzeichen auf dem voll belegten Parkplatz verriet. Lieber Klasse statt Masse

Die Gäste sollten jedoch für ihr Kommen belohnt werden: Schon nach kurzer Zeit verschwanden die Wolken, und das Festivals konnte - dem Motto gerecht - bei strahlendem Sonnenschein weitergehen. Zeljko Brkic von der LA 21 zog nach anderthalb Stunden eine Zwischenbilanz. "Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden", sagte Brkic und deutete an, dass der große Massenansturm nicht das erklärte Ziel dieser Veranstaltung war. "Wären wir auf einen Platz in der Innenstadt gegangen", so Brkic "wären viele Passanten mal neugierig stehen geblieben - und dann gleich weiter gegangen. Doch hierher kommen nur Besucher, die an diesem Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima wirklich an den Anliegen von LA 21 interessiert sind." Das Geschehen auf dem Festgelände spielte sich in mehreren Bereichen ab: Künstlerauftritte im Lotto-Forum, Familienspaß auf den Sattelpark-Spielplätzen, Sport- und Geschicklichkeitsspiele auf den Sportfeldern sowie Information-, Unterhaltung und Quizspiele für Jung und Alt an den Ständen entlang der "Straße der Zukunft". Dort präsentierten der Weltladen, Fachbereiche der Universität und Fachhochschule, Greenpeace, BUND und weitere Gruppen ihre Arbeit. Besonders für die jungen Besucher gab es dabei neue Informationen zu den Themen "Eine Welt", "nachhaltige Entwicklung" und "Frieden auf der Welt". Vor Augen geführt wurde auch, wie Vieles, was der Europäer wie eine Selbstverständlichkeit nutzt, auf der harten Knochenarbeit der weniger Privilegierten beruht. So etwa am "Kaffeeparcours" des Weltladens, wo jeder an einem mit Rohkaffee gefüllten "Kindersack" testen konnte, welche Lasten selbst minderjährige Plantagenarbeiter in Südamerika schleppen müssen. Am Abend verlagerte sich das Geschehen zum Lotto-Forum, wo das Bonner Umwelttheater "Unverpackt", der senegalesische Künstler Ibo und die Musikgruppe "Traumzeit" das - inzwischen schon reduzierte - Publikum mit ihren Darbietungen faszinierten. /ax Weitere FotosS. 9

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