49 Kreszenzen in knapp 58 Minuten blind zu verkosten und schriftlich zu bewerten, ist sicher eine reife Leistung. Vollbracht wurde sie von der Wettbewerbsjury "Der Beste Schoppen", bestehend aus Weinkennern, unter ihnen Landrat Richard Groß und Martin L. Fontanari, Geschäftsführer des Europäischen Tourismus Instituts an der Universität Trier. Wer indes glaubt, Geschwindigkeit gehe vor Qualität, irrt. Im Gegenteil. Sie beweist die Fachkompetenz der Verkoster. Als Gastronomie und Weinwirtschaft 1999 den Wettbewerb "Der Beste Schoppen" an Mosel-Saar- Ruwer ins Leben riefen, wollten sie ein eindeutiges Qualitätsmerkmal für Kunden und Gäste schaffen. Ein Jahr später schon schloss sich auch die Region Mittelrhein der Idee an. Nachdem das Wettbewerbsmodell der Mosel vor zwei Jahren als offizielle Prämierung anerkannt wurde, haben sich die Kooperationspartner am Mittelrhein dazu entschlossen, das komplette Mosel-Saar-Ruwer-Konzept zu übernehmen. Basis des Wettbewerbs an der Mosel ist eine Kooperation von Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, dem Verein Mosel-Saar-Ruwer Wein, Industrie- und Handelskammer Trier und Koblenz, unterstützt von Hotel- und Gaststättenverband Rheinland, Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Mosel, Bernkasteler Ring und den Raiffeisen- und Volksbanken der Region. Genau so soll sich das Projekt auch am Rhein entwickeln. "Inzwischen gibt es den Wettbewerb auch in der Eifel, im Hochwald und im Westerwald", informiert Albrecht Ehses von der Industrie- und Handelskammer Trier. Sogar Betriebe aus Bielefeld, Lüneburg, von der Insel Rügen und aus Bayern seien beim "Besten Schoppen" dabei. Zur Zeit laufen Prämierungsveranstaltungen mit Blindverkostung an Rhein und Mosel. Wie sehr "Der Beste Schoppen" Jahr für Jahr wächst und an Bedeutung zugenommen hat zeigen die Zahlen der Region Mosel-Saar-Ruwer aus dem Jahre 2003: 194 Gastronomiebetriebe mit fast tausend Weinen aus 297 Weingütern haben am Wettbewerb teilgenommen. Alle mit dem einen Ziel, "Beste Schoppen" auf ihrer Weinkarte zu führen.