Wer holt sich welches Stück vom Kuchen?

Am spannendsten für die Bürger ist nicht unbedingt die Frage nach absoluten Zahlen, sondern die nach der Verteilung der Haushaltsmittel in den unterschiedlichen Bereichen. Das gilt sowohl für den Ergebnishaushalt mit seinem 301-Millionen-Euro-Volumen (grüne Grafik) als auch für die 42,5 Millionen Euro aus dem Investitions-Haushalt (blaue Grafik).

Trier. (DiL) Eines wird schon auf den ersten Blick deutlich: Bei den laufenden Ausgaben hält das Sozialbudget mit den Bereichen Sozialhilfe/Grundsicherung und Jugend/Familie/Gesundheit mit insgesamt 40 Prozent den Löwenanteil. Die Zahlen reduzieren sich etwas, wenn man berücksichtigt, dass manches nur durchlaufende Posten sind, bei denen die Stadt Gelder auszahlt, die von Bund oder Land direkt refinanziert werden.

Der zunächst hoch erscheinende Anteil für die zentralen Dienste der Verwaltung kommt letztlich auch anderen Bereichen zugute. Die exakte Berechnung ist aber schwierig. Der Unterhalt von Straßen und Grünflächen frisst jeden siebten Euro - trotzdem stöhnen die Bürger allenthalben über holpriges Pflaster und marode Gehwege.

Die Kultur hält mit dem Theater einen der mächtigsten Einzel-Ausgabeposten. Hinter den Ausgaben für Sicherheit und Ordnung verbirgt sich vor allem die Feuerwehr. Ein Sorgenkind bleiben, trotz des in den letzten Jahren angehobenen Anteils, die Schulen. Da reicht es hinten und vorne nicht für den sorgsamen Erhalt des Bestandes. Denn der muss aus dem Ergebnishaushalt bezahlt werden, nicht aus den Investitionsmitteln.

Dafür sind die Schulen weit vorn bei den Investitionen für Neu- und Umbau. Aber das knappe Drittel der 42,5 Investitions-Millionen reicht nicht annähernd für alle anstehenden Groß-Projekte - schließlich liegt der seit Jahren aufgelaufene Sanierungsstau bei rund 50 Millionen Euro.

Dass etwa ein Viertel des Investitions-Topfes in den Bereich Jugend/Familie fließt, hat mit großen Projekten in Trier-Nord und Trier-West zu tun - wie etwa der Umbau der Gneisenau-Kaserne in ein Haus des Jugendrechts. Bei den Straßen sind keine großen Sprünge drin, gebaut wird unter anderem in Pfalzel, Mariahof und der Herzogenbuscher Straße.

Im Bereich Sicherheit und Ordnung steht der Einstieg in den Neubau einer Feuerwache an, aber auch die Ausstattung mit digitalen Funkgeräten an. Er wird im nächsten Jahr seinen Anteil ebenso dramatisch vergrößern wie die Kultur, wenn die 17-Millionen-Euro-Theater-Sanierung beginnt, und die Schulen, wenn die Gesamtschule Wolfsberg kommt. Fragt sich nur: wovon?

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