"Wer rastet, der rostet"

TRIER. (lh) Übungsleiter gab es bei der Trierer Berufsfeuerwehr bislang noch nicht. Doch dies hat sich jetzt geändert. 20 Interessierte unterzogen sich einer speziellen Ausbildung. Die Teilnehmer sollen als Multiplikatoren ihren Feuerwehrkameraden sinnvolle sportliche Übungen schmackhaft machen.

Urkunden, Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen: Schriftstücke dieser Art hat Feuerwehrdezernent Georg Bernarding schon häufig überreicht. Übungsleiter-Lizenzen an Feuerwehrmänner aber noch nie. Der Grund: Übungsleiter gab es bei den Trierer Feuerwehren bislang nicht. Dies änderte sich mit dem ersten Ausbildungslehrgang, der vor einigen Monaten begann und für die 20 Teilnehmer vor wenigen Tagen erfolgreich endete. Die ausgebildeten Kräfte, eine Frau und 19 Männer, nahmen mit der Übergabe der Zertifikate ihre künftige Arbeit auf. Ihre Aufgabe besteht darin, das Erlernte an ihre Feuerwehrkameraden weiterzugeben, etwa nach dem Motto: "Fitness und Gesundheit bei der Feuerwehr Trier." "Wer rastet, der rostet", bemühte Bernarding in der kleinen Feierstunde in der Trierer Berufsfeuerwehr das alte Sprichwort. Sportliche Fitness sei insbesondere bei Feuerwehrleuten wichtig, schließlich gebe es Einsätze, die den Brandschützern alles abverlangten. Um dafür gewappnet zu sein, sei sportliche Fitness unumgänglich. Diese gelte es zu erreichen und auf Dauer zu erhalten. Das A und O seien Art und Weise sowie Qualität sportlicher Betätigung. Den Anstoß zu der speziellen Ausbildung von Ausbildern gab die alle drei Jahre geforderte Atemschutzuntersuchung. Der Dank der Stadt und der Feuerwehr ging an die Medizinerin Dagmar Daemgen, die die Idee für die Maßnahme lieferte. Schwerpunkte des von Physiotherapeut und Rückenschule-Lehrer Gerhard Kress geleiteten Kurses waren Orthopädische Rückenschule und eine umfassende Einführung in den Gesundheitssport, unter anderem mit Haltungsschulung, Rumpfmuskeltraining und Ausgleichsübungen. Auch mit rückenschonendem Alltagsverhalten, Beweglichkeit und Stretching sowie Entspannung und Regeneration beschäftigten sich die Kursteilnehmer. Der Lehrgang habe viel Spaß gemacht und auf jeden Fall auch viel gebracht, berichtete Birgit Marx aus der Feuerwehr-Verwaltung, die einzige Frau in dem männerdominierten Teilnehmerkreis.Kursteilnehmer begeistert

Überaus positiv war auch die Resonanz der anderen Übungsleiter. Wenn erst einmal der eigene "Schlendrian" überwunden sei, sei der Rest kein Problem mehr, sagte Gerhard Kress und unterstrich den präventiven Charakter der Maßnahme. Es gelte, das vermittelte Wissen den Feuerwehrkameraden weiterzugeben. Berufsfeuerwehr-Chef Herbert Albers-Hain ging mit gutem Beispiel voran und nahm selbst an dem Kurs teil: "Optimal wäre es, wenn wir in den Löschzügen auf einen Anteil von 50 Prozent kämen", wünscht sich Albers-Hain. "Ein gutes Klientel", seien die Feuerwehrmänner gewesen, alleine schon weil bei der Feuerwehr "Disziplin großgeschrieben" werde, lobte Gerhard Kress. Unterstützung für das Projekt kam vom Stadtfeuerwehrverband: Vorsitzender Paul Koll überreichte ein vom Verband gesponsertes Lactat-Messgerät zur Trainingsüberwachung. Insgesamt 700 Euro steuerte der Stadtfeuerwehrverband zu der Maßnahme bei. Zertifikate erhielten: Birgit Marx, Herbert Albers-Hain, Thomas Weinandy, Thorsten Petry, Marc Raßkopf, Toni Raskopp, Klaus Jörg Raskopp, Mike-Dieter Leinen, Bernd Lieser, Andreas Kirchartz, Sven Ney, Horst Butterbach, Christoph Webel, Thomas Faß, Andreas Horsch, Paul Kall, Volker Kreber, Wolfgang Ahnen, Mario Marx und Harry Feider.

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