Wo einst das Gotteshaus stand

TRIER. (woc) Vor knapp 30 Jahren rissen die Zewener ihre alte Pfarrkirche ab. Sie war zu klein geworden und verwitterte nach dem Bau der neuen Kirche zusehends.

Etwa elf Meter breit und 33 Meter maß die Pfarrkirche, an deren ehemaligem Standort heute ein Gedenkstein steht. Die Kirche - 1819 eingeweiht - hatte eine wechselhafte Geschichte: Im Jahr 1945 wurde sie im Bombenhagel zerstört. Aber bereits 1948 hatten die Zewener ihre Kirche wieder aufgebaut und feierten ihren Gottesdienst in dem Gebäude, das aus gotischen und klassizistischen Formen besteht. Doch der Bevölkerungszuwachs ließ die Kirche schnell zu klein werden. An der Lindscheidstraße legten die Zewener im Jahr 1957 den Grundstein für die heute Pfarrkirche, die 1959 eingeweiht wurde. Die kleine Kirche in der Kirchenstraße wurde dem Zerfall überlassen. Nur die Glocken im Turm taten noch ihren Dienst und riefen die Gläubigen weiter zum Gottesdienst - der allerdings in der neu gebauten Kirche stattfand. Mit den Jahren wurde auch der Turm baufällig: 1975 mussten die beiden Glocken aus dem alten Glockenturm entfernt werden und fanden einen neuen Platz in einem provisorischem Glockenstuhl neben dem neuen Pfarrhaus. Wenig später wurde auch der Turm abgerissen. Der im vorigen Jahr verstorbene ehemalige Ortsvorsteher von Zewen, Hermann Fries, hatte zur 900-Jahr-Feier des Stadtteils im Jahr 1998 die Idee, einen Gedenktstein am früheren Standort der Kirche zu errichten. Von ihm stammt auch der Entwurf, nach dem ein ortsansässiger Steinmetz den Stein fertigte. Er zeigt auf der einen Seite ein Relief der alten Pfarrkirche und trägt auf der anderen die Inschrift: "Von 1818 bis 1976 stand an dieser Stelle die Zewener Pfarrkirche St. Martinus. 900 Jahre Zewen, 1098 bis 1998. Die Gewinner unseres Rätsels werden morgen veröffentlicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort