Wofür wir leben

TRIER. Das Theaterstück "Der Club der toten Dichter" von Martin Maier-Bode arbeitet mit Motiven aus dem gleichnamigen Spielfilm. Die Schüler der zwölften Klasse der Freien Waldorfschule Trier wählten das Stück für ihr Klassenspiel.

Am Internat Dr. Hilfgott-Johannis herrscht ein strenger Ton. Leistung, Disziplin, Tradition und Demut sind die Werte der Lehranstalt, welche die Schüler auf künftige Spitzenpositionen in der Gesellschaft vorbereiten soll. Doch mit dem neuen Schuljahr kommt auch ein neuer Deutschlehrer an die Schule. Martin Berner (bei der Premiere gespielt von Nathanael Schwarz, bei weiteren Aufführungen mit Juri Zaplatynski besetzt) eröffnet den gedrillten Schülern ganz neue Perspektiven. "Ärzte und Anwälte brauchen wir zum Leben. Aber die schönen Dinge des Lebens - Bücher, Schönheit, Gedichte - dafür leben wir", sagt Berner. "Macht euer Leben außergewöhnlich und bringt eure Äste zum Blühen", ermutigt er die Schüler. Sie sollen beginnen, selbstständig zu denken, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst als etwas Einzigartiges zu erkennen.Ausdrucksstarke Besetzung

Die Schüler beginnen, nach eigenen Wegen zu suchen. Sie erwecken den "Club der toten Dichter" wieder zum Leben. Der Club, dem Berner früher selbst angehörte, trifft sich heimlich nachts in einer Höhle, wo die Schüler Gedichte rezitieren und dies als große Freiheit erleben. Doch am Ende erringt die alte Ordnung einen traurigen Sieg. Die Zwölftklässer haben sich das Stück selbst ausgesucht. Bis zur Premiere probten sie sechs Wochen lang mit der Berliner Theaterpädagogin Dido-Marie Laux, selbst Absolventin der Trierer Waldorfschule. Zusammen erarbeiteten sie dramaturgisch gute Lösungen und füllten die Rollen zwar manchmal eine Spur zu musterhaft, aber in jedem Fall ausdrucksstark. So etwa der scheue Alexander (Matthias Paul/Volkmar Croyé), der aufmüpfiger Peter (Dominik Irmisch/Kent Wagner) oder Sandra (Annika Kadner/Theresa Riedl), die zur treibenden Kraft in der Gruppe wird. Ebenso überzeugend wirken ihre Gegenspieler, die Schulleiterin Margarethe Dannermann (Valentina Idaczyk/Ute Rei-ber) und die Mutter von Sandra (Marianna Storto/Caroline Hach).

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