Würdevolles Sterben

TRIER. (hme) Im Juni 2003 veranstaltete der Hospiz Verein Trier eine Befragung zu "Qualität durch Kooperation - Sterbebegleitung in der Region Trier". Ein Ergebniss: würdevolles Umfeld beim Sterben.

3281 Fragebögen wurden an alle relevanten Einrichtungen und Institutionen des Trierer Gesundheitswesens verteilt. Die Befragung geschah in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Pädagogik der Universität Trier. Ebenfalls beteiligt war die Deutsche Hospizstiftung. Ziel der Untersuchung war es, eine Bestandsaufnahme der Praxis der Sterbebegleitung in der Region Trier-Saarburg zu gewinnen. Die Ergebnisse präsentierte der Hospiz Verein im Ärztehaus. Befragt worden waren ambulante und stationäre Pflegekräfte, niedergelassene und Krankenhaus-Ärzte, Seelsorger, ehrenamtliche Hospizhelfer, Psychologen mit Sozialarbeitern und Sozialpädagogen. Zum Bedauern von Matthias Hoffmann, Mitglied des Studententeams, waren lediglich 1050 Fragebögen zurückgeschickt worden sei. Das Ziel einer Vollerhebung sei damit nicht erreicht worden. Die Rücklaufquote lag bei den Hospizhelfern bei 61,3 Prozent; bei den Krankenhausärzten betrug sie knapp 19 Prozent. Bei den Aspekten guter Sterbebegleitung zeigte sich, dass die Befragten zwar die Schmerzfreiheit und eine den Bedürfnissen und Wünschen der Patienten angepasste Pflege sowie die Gespräche mit den Klienten und Patienten als wichtig erachten. Fast ebenso wichtig sei ein würdevolles Umfeld. In Abhängigkeit von der Berufsgruppe sind die Antworten sehr unterschiedlich gewichtet und zeigen, dass es keine einheitliche Vorstellung gibt, was zu einer guten Sterbebegleitung gehört.Umgang mit Tod: Stiefkind bei Ausbildung

Ähnlich unterschiedlich beurteilen die Befragten den Umgang mit Sterbenden als Thema ihrer Ausbildung. 75,9 Prozent der Seelsorger beantworteten die Frage "War der Umgang mit Sterbenden ein Thema in Ihrer Ausbildung?" mit "Ja". Bei den Ärzten waren es nur 26,4 Prozent. Das Ergebnis zeigt auch deutlich auf, dass von allen Berufsgruppen mehr Aus- und Weiterbildung zum Umgang mit dem Tod gewünscht wird. In allen Berufsgruppen liegt die Zustimmung zu einem stationären Hospiz in Trier bei über 90 Prozent. Begründet wird dies damit, dass so eine würdigere und fachkundigere Betreuung ermöglicht wird und dass die Pflegekräfte in Krankenhäusern und bei ambulanten Diensten entlastet werden. Abschließend empfahl die von Prof. Dr. Alois Hahn geleitete Studentengruppe die Erarbeitung von Richtlinien guter Sterbebegleitung. Diese seien in Veranstaltungen publik zu machen. Sie empfehlt dem Hospizverein auch, ein Online-Forum einzurichten. Fazit: "Die Ergebnisse der Untersuchung belegen, dass der Hospizverein mit seiner Arbeit ein überaus positives Echo in der Öffentlichkeit und bei den Mitarbeitern in den befragten Einrichtungen in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg hervorruft." Weitere Informationen unter 0651/44656 oder per E-Mail unter hospiz.trier@t-online.de.

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