Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie

Seit zehn Jahren werden Kinder und Jugendliche im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen psychiatrisch und psychologisch betreut. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums gratulierten Ministerin Malu Dreyer und Vertreter der regionalen Kinder- und Jugendeinrichtungen zum Jubiläum.

 Diese Tastwand haben Patienten für Malu Dreyer angefertigt. Foto: privat

Diese Tastwand haben Patienten für Malu Dreyer angefertigt. Foto: privat

Trier. (red) "In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Trierer Mutterhaus einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet", betonte Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz in der Festansprache. Die Tagesklinik sei ein wichtiges Glied der psychiatrischen Versorgungskette. Auch die "Psychiatrische Ambulanz", die am 1. April gestartet ist, gehöre zu den unverzichtbaren Bestandteilen einer guten psychiatrischen Versorgung, sagte Dreyer weiter. Das Land hatte den erforderlichen Umbau für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Trier mit rund fünf Millionen Euro gefördert. Auf der bunten Palette, die Malu Dreyer als Geschenk der Kinder überreicht bekommt, sind Federn, Steine, Schwämme und Holzstücke befestigt. Vier Kinder zwischen acht und zehn Jahren haben sie gemeinsam mit der Heilpädagogin Susanne Kling im Rahmen der Werkgruppe hergestellt. Kling: "Und das ist schon eine großartige Leistung, wenn man bedenkt, dass die Kinder sehr unruhig sind, an Konzentrationsschwäche leiden oder auch Verhaltensschwierigkeiten in einer Gruppe haben." Chefarzt Dr. Alexander Marcus: "Unser Ziel ist es immer, die Kinder und Jugendlichen wieder in ihr familiäres Umfeld einzugliedern. Bei Essstörungen wie der Magersucht, bei Abhängigkeiten oder der Gefahr von Suizid oder Fremdverletzungen müssen wir die Kinder und Jugendlichen natürlich auch stationär betreuen." EXTRA Die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Mutterhaus ist zuständig für die Grundversorgung der Stadt Trier, der Landkreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld und Daun sowie der Stadt Idar-Oberstein. Die Patientinnen und Patienten sind in der Regel zwischen sechs und 18 Jahre alt. Im Notfall können sie von Angehörigen, dem ärztlichen Notdienst, aus Kliniken oder auch durch die Polizei oder das Gericht rund um die Uhr zugewiesen werden. Die häufigsten Störungen in der stationären Behandlung sind schwerste aggressiv-impulsive und hyperkinetische Störungen, akute schizophrene/manisch-depressive Psychosen, akute Belastungsreaktion, Drogen-/Alkoholmissbrauch oder -vergiftung, schwerste Essstörungen, schwerste Angst- und depressive Störungen sowie schwere Auffälligkeiten bei geistiger Behinderung.

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