Zeit haben, da sein und helfen

TRIER. (red) Die Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen gründet derzeit einen freiwilligen Krankenhausbesuchsdienst. Gesucht werden "Grüne Damen und Herren", die ehrenamtlich für jeden Patienten zur Verfügung stehen, der ihre Hilfe braucht und annimmt. Die Idee stammt aus den Vereinigten Staaten, der deutsche Name leitet sich von der grünen Arbeitskleidung ab.

Die Zeitspanne, die ein Patient im Krankenhaus verbringt, ist von der jeweiligen Erkrankung abhängig. Wohl dem, der bei einem längeren Aufenthalt den Kontakt nach außen nicht verliert und mit nötigen Utensilien versorgt wird. Doch nicht alle Patienten werden regelmäßig von Angehörigen und Freunden besucht. Gerade einsame oder bettlägerige Menschen sind auf persönliche Unterstützung angewiesen, welche das Pflegepersonal nicht zusätzlich leisten kann. "Wir stehen für jeden Patienten zur Verfügung, der während seines Aufenthaltes unsere Hilfe wünscht. Dabei ist es von keinerlei Bedeutung, wie alt der Patient ist, welchem Glauben er angehört oder welches Gebrechen er hat", erläutert Aurora Gruber, die die amerikanische Idee der "Pink Ladies" im Mutterhaus etablieren möchte. Seit 1967 sind bundesweit über 11 000 "Grüne Damen" und inzwischen auch Herren in mehr als 600 Krankenhäusern ehrenamtlich tätig. "Wir möchten Patienten Zeit schenken, ihnen zuhören und den Aufenthalt im Krankenhaus erleichtern", so die Frau des Kinder- und Jugendchirurgen Rolf Gruber, der ebenfalls im Mutterhaus praktiziert.Hilfe in persönlichen Anliegen

Neben der individuellen und persönlichen Betreuung werden die Grünen Damen und Herren auch ganz praktische Hilfe anbieten. Sie erledigen Besorgungen, kümmern sich um Telefonate, begleiten die Patienten bei einem Spaziergang, dem Weg in die Kapelle oder auch zu Therapien und Untersuchungen. Bei ihren Aktivitäten steht ganz klar die Hilfe bei persönlichen Anliegen im Vordergrund, eine Konkurrenz zu den professionellen Kräften und den Pflegern wird grundsätzlich ausgeschlossen. "Wer sich für die ehrenamtliche Tätigkeit im Mutterhaus interessiert, sollte Nächstenliebe und Einfühlungsvermögen mitbringen sowie die Fähigkeit haben, Gespräche zu führen, zuzuhören und bei persönlichen Anliegen behilflich zu sein", so wünscht sich Geschäftsführer Ralf Lunkenheimer die zukünftigen Begleiter im Mutterhaus. Sie sollten regelmäßig drei bis vier Stunden pro Woche Zeit haben, um aktiv werden zu können. Fachkundig begleitet werden die Grünen Damen und Herren mit regelmäßigen Workshops und Fortbildungen, welche von Seiten des Mutterhauses angeboten werden. Interessierte können sich mit dem Betreff "Grüne Damen und Herren" an die Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen, Feldstraße 16, in 54290 Trier wenden, Telefon 06501/150274 (Frau Gruber).

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