Zeitreise in die Geschichte

Seit 2001 ist Beate Dixius als Stadtführerin aktiv. Auch am Sonntag, dem sechsten Weltgästeführertag, ist sie in Trier unterwegs.

Trier. Beate Dixius (42) kennt Trier wie ihre Westentasche. Geboren und aufgewachsen in der Moselmetropole, legte sie als Chemietechnikerin einige Jahre "Trier-Abstinenz" ein, lernte auf der Chemiefachschule in Wiesbaden, arbeitete bei Nestlé in Mainz.Gesättigt von den analytischen Untersuchungen von Kaffee und Kakao zog es sie nach Bitburg, wo sie im Laboratorium Bier unter die Lupe nahm. Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt zurück in die Heimat, "obwohl es gut war, etwas anderes zu sehen und zu erleben und woanders neue Wurzeln zu schlagen".Das Interesse für die Stadt und ihre Geschichte hatte Dixius bewahrt. 2001 besuchte sie einen Stadtführer-Kurs, legte die Prüfung ab, ging bei Franz Ronig in die Lehre und schob 2003 das Domführer-Diplom nach. Nach einer Pause und einer Umschulung zur Pharmazeutisch technischen Assistentin stieg sie später erneut ins "Stadtführer-Geschäft" ein. "Ich versuche, mehr als nur Zahlen und Fakten zu vermitteln und meine Führungen so anschaulich wie möglich zu gestalten", sagt sie.Für ihre Führung am Weltgästeführertag (Sonntag, 6. April, 14.30 Uhr, Treffpunkt St. Agritius) hat sich Dixius ein besonderes Thema ausgesucht: Sie will die fünf ehemaligen Pfarreien der Innenstadt samt ihrer Kirchen vorstellen, spannende Gemeinde-Geschichten erzählen und andere Perspektiven der Stadt aufzeigen.Trierisch als Fremdsprache

 Mit größtem Vergnügen als Gästeführerin unterwegs: Beate Dixius kennt die Stadt Trier und die Geschichte ihrer Heimat wie die eigene Westentasche. TV-Foto: Cordula Fischer

Mit größtem Vergnügen als Gästeführerin unterwegs: Beate Dixius kennt die Stadt Trier und die Geschichte ihrer Heimat wie die eigene Westentasche. TV-Foto: Cordula Fischer

Dass die Geschichte und Tradition der Stadt bewahrt wird, darum bemüht sich Dixius auch im Verein Trierisch. Bei ihrer Mutter und Mundart-Dichterin Lieselotte Haupers geht sie in die Schule, um die Sprache der Heimat zu lernen. Denn "gesprochen wurde Trierisch bei uns im Alltag nicht. Ich muss es lernen, wie eine Fremdsprache", sagt Dixius."Es ist das Anliegen meiner Mutter, dass ihre Gedichte weiterleben und weiter vorgetragen werden, und diese Aufgabe will ich übernehmen." Im Moment arbeitet das Duo Dixius/Haupers daran, die Mundart-Gedichte in gesprochener Form auf einer CD zu konservieren. Sprecherin dabei soll die Dichterin selbst sein.

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