Zewener Ehrenamtliche sauer auf Bistum Trier

Trier-Zewen · Drei Straßenfeste hat die Zewen-Oberkircher Interessengemeinschaft (IG) organisiert. "Kein Wort des Dankes seitens des Bistums", behaupten drei Vertreter der IG. Bistumssprecher André Uzulis und der stellvertretende Pfarrverwaltungsratsvorsitzende sehen das anders.

 Erwin Grundhöfer und Stefan Bach (von links) von der Zewen-Oberkircher Interessengemeinschaft Straßenfest sind nicht zufrieden mit den Reaktionen des Bistums Trier. TV-Foto: Katja Bernardy

Erwin Grundhöfer und Stefan Bach (von links) von der Zewen-Oberkircher Interessengemeinschaft Straßenfest sind nicht zufrieden mit den Reaktionen des Bistums Trier. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier-Zewen. Stefan Bach (50), Erwin Grundhöfer (63) und ein weiterer Zewener, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sind sauer auf das Bistum Trier. "Das Ehrenamt wird mit Füßen getreten", meinen die Vertreter der Interessengemeinschaft Straßenfest.
Der Hintergrund: Aus Sicherheitsgründen läuteten 2011 die Glocken in der St. Michaels Kapelle in Zewen-Oberkirch nicht mehr. Die Bauprüfung des Bistums hatte weiter ergeben, dass der Einstieg in den Turm, Fußboden, Türrahmen und Grenzmauer an der Kapelle sanierungsbedürftig waren.
Die Folge: eine große finanzielle Belastung für die Pfarrei St. Martinus. Zu ihr gehört die für Messen, Hochzeiten und Taufen gut genutzte Kapelle in Oberkirch. "Kurz entschlossen hatten wir ein Straßenfest in Oberkirch organisiert, um die Pfarrei finanziell zu unterstützen, damit die Glocken bald wieder läuten konnten", erinnert sich Stefan Bach.
Insgesamt dreißig engagierte Menschen haben Kuchen gebacken, Stände und eine Bühne aufgebaut, bedient und Musik gemacht. Weil das erste Fest so erfolgreich war, wurden weitere zwei Feste jeweils im August der Folgejahre organisiert. Mehr als 10 000 Euro erwirtschafteten die Ehrenamtlichen für die mittlerweile erfolgte Sanierung der Glockenanlage der geliebten Kapelle.
Der Ärger: Zum einen gab es Verwirrung um die Zuschüsse, zum anderen Enttäuschung über den Umgang mit der IG.
"Wir waren erst davon ausgegangen, dass 60 Prozent der Kosten durch das Bistum bezuschusst werden", sagt Stefan Bach. Die "für Laien komplizierten Richtlinien" - sie besagen, dass nur bestimmte Maßnahmen mit 60 Prozent finanziert werden - sei den Ehrenamtlichen nicht verständlich erläutert worden.
Die Reaktion: Erhard Füssel, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrats, sagt auf TV-Anfrage: "Die Zuschusspraxis ist in völliger Korrektheit erläutert worden." Während der TV-Recherche erreichte Stefan Bach eine E-Mail des Rendanten Hans-Werner Tonner mit Auflistung und Verteilung der Kosten. "Die Sache ist nun geklärt", sagt Bach.
Fehlender Dank: Nach wie vor verärgert und enttäuscht sind die drei Vertreter der IG über das Verhalten des Bistums Trier. Ihr Vorwurf: "Kein Wort des Dankes. Das Ehrenamt wird mit Füßen getreten." Füssel entgegnet: "An allen Ecken und Kanten ist das gewürdigt worden." Und seitens des Bistums? André Uzulis, Sprecher der Bistums Trier, sagt: "Dank findet zunächst auch im Namen des Bistums vor Ort statt und ist eine Aufgabe der Räte und Pastöre." Kämen Bistumsvertreter wie ein Weihbischof etwa zu Messen in die Gemeinden, dann würden sie sich auch bei den Initiatoren bedanken.
Rendant Tonner hat sich noch ein zweites Mal per Mail bei Bach gemeldet. "Der Rendant hofft ebenfalls auf ein Gespräch seitens des Bistums mit allen Betroffenen", sagt Stefan Bach. Und immerhin habe wenigstens Tonner sich in der zweiten Mail für das Engagement bedankt.

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