Zwischen Bildung und Erziehung

TRIER. Nur durch das Zusammenspiel aller Kräfte, die in Bildung und Erziehung tätig sind, können Probleme bei Kindern gelöst werden, so das Fazit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die nach Trier eingeladen hatte.

Die Probleme, mit denen junge Familien heute zu kämpfen hätten, würden zunehmen: Mehr Familien bräuchten Erziehungs-Hilfen und würden diese auch energisch einfordern, sagte Dorothee Wassermann, stellvertretende Leiterin des Jugendamts Trier. Dies sei kein Phänomen von Brennpunkten, sondern ziehe sich durch alle Schichten. Die Probleme, die zu Hause existieren, machen nicht vor dem Klassenzimmer halt. So sind Schulen und Lehrer verstärkt gefordert, nicht nur Wissen zu vermitteln. So forderte GEW-Vertreterin Christine Kohl, dass frühkindliche Bildung alle Kinder erreichen müsse. So würden immer noch 25 Prozent der Jugendliche ohne Perspektiven die Schule verlassen. Diese Risikogruppe müsse berufsfähig gemacht werden. Prävention und Kooperation

Dafür müssten Verhaltensauffälligkeiten so früh wie möglich erkannt werden, sagte Dorothea Suchanek, Schulleiterin der Hauptschule Hermeskeil. Präventive Arbeit sei ebenso wichtig wie vernetzende Kooperationen, die bereits in den Kindertagesstätten beginnen sollten, betonte Erni Schaaf Peitz, Kita-Leiterin in Wittlich-Neuerburg und Mitglied im GEW-Landesvorstand. Von aktiver und funktionierender Elternarbeit konnte auf dem Podium Birgit Pallay vom Regionalelternbeirat berichten, auch von Schulscheu und abschreckenden Vorgehensweisen, wenn das Einschalten des Jugendamts ohne das Wissen der Eltern geschehe oder auch als Drohung missbraucht werde. Hubert Weis, leitender Regierungsschuldirektor bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier sagte, dass Schulleiter sensibilisiert werden müssten, wie Schule und Jugendhilfe die gemeinsame Verantwortung tragen könnten. So könnten etwa Schulsozialarbeiter verstärkt in den Bildungseinrichtungen eingesetzt werden.

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