Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

HEILIGKREUZ. Eine Wiederbelebung auf Raten planen die Heiligkreuzer für ihr Ladenzentrum in der Tessenowstraße. Anregungen liefert eine Umfrage, bei der mehr als 200 Haushalte ihre Wünsche äußerten.

Triste Fassaden, unebener Plattenboden, leer stehende Läden - das Erscheinungsbild des Ladenzentrums in der Tessenowstraße lässt zu wünschen übrig. Dabei mangelt es nicht an Ideen, wie es zu neuem Leben erweckt werden könnte. Im Zuge der Stadtteilrahmenplanung entwickelte ein Arbeitskreis (AK) Pläne, die jedoch teilweise von der Wirklichkeit eingeholt wurden. So galt als ausgemacht, dass an die Stelle des früheren Rewe-Marktes ein neuer Publikumsmagnet einziehen sollte. Doch kürzlich bezog eine "Datenstelle für Disease-Management-Programme" die umgebauten Räume. Da es sich um eine private Immobilie handelt, war der Einfluss auf die Nutzung ohnehin gleich Null. Begoña Hermann und Theodor Wolber sehen dennoch gute Perspektiven für das Stadtteilzentrum. Ihr Optimismus basiert auf den Ergebnissen der Umfrage, die kürzlich im Auftrag eines von ihnen moderierten Arbeitskreises stattgefunden hat. Mehr als 200 Haushalte aus dem weiteren Umfeld der Tessenowstraße beteiligten sich. Die große Mehrheit will, dass das Ladenzentrum erhalten bleibt. Begoña Hermann: "Die Umfrage hat ganz deutlich gezeigt, dass das Angebot ausgebaut werden muss". Ideen gibt es einige: So könnte ein Markt einmal pro Woche neues Leben in den Innenhof bringen. Ein klassisches Wochenmarkt-Sortiment könnte sich auch zu einem Magneten über den Stadtteil hinaus entwickeln, hofft Wolber. Entwicklungspotenzial hätten auch die bereits ansässigen Friseure, die Apotheke sowie die Massage-Praxis. Wolber ist überzeugt, dass sich selbst durch kleinere bauliche Maßnahmen Effekte erzielen lassen. Die Sparkasse hat ihre Heiligkreuzer Filiale zwischenzeitlich erweitert und gilt als Zugnummer des Zentrums. Auch auf die Gastronomie setzt der Arbeitskreis. Zudem besteht - laut Umfrage - ein großer Bedarf an Postdienstleistungen. Ebenso soll die Aufenthaltsqualität des Zentrums erhöht werden. So sei auf der Grünfläche zwischen Ladenzeile und Wohnbebauung eine kleine Allee samt Boulebahn geplant. "Vielleicht könnte sich dort dann auch ein kleines Café ansiedeln", hofft Wolber mit Blick auf ein leer stehendes Ladenlokal. Relativ konkret zeichnet sich ein anderes Projekt ab: In Zusammenarbeit mit der Bildhauerklasse der Waldorfschule soll der Zentrums-Innenhof mit Unterstützung des Ortsbeirats für einige Monate zu einer Schulwerkstatt umfunktioniert werden. "Die Vorarbeit ist geleistet, jetzt sind die Eigentümer und Nutzer gefordert", kündigt Begoña Hermann an. Am 27. Mai wird der AK über seine Vorstellungen für das Ladenzentrum informieren. Was unterdessen mit dem Grundstück Ecke An der Ziegelei geschehen wird, scheint unklar. Nachdem sich die ursprüngliche geplante Reihenhausbebauung offenbar zerschlagen hat, gibt es laut Stadt keine konkreten Bauvoranfragen für das Gelände, auf dem bis vor wenigen Monaten eine verwaiste Tankstelle stand.

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