Bahnlärm auf der Westtrasse: "Beschränkungen bestehen nicht"

Trier · Tag und Nacht rollen Güterzüge im 15-Minuten-Takt über die Westtrasse, sagen Anwohner in Trier und klagen über massiven Lärm. Die Landesregierung zeigt Verständnis, verweist aber grundsätzlich auf die Bahn.

Trier. Massive Beschwerden und Klagen von betroffenen Anwohnern über den aktuellen, auch wieder nächtlichen, Bahnlärm auf der Westtrasse der Bahn im Bereich der Stadt Trier häufen sich, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Henter. "Viele Anwohner sind inzwischen der Meinung, dass die Reaktivierung der Westtrasse für den ÖPNV letztlich nur dazu dienen soll, diese Trasse für den Güterverkehr auszubauen." Henter stellte eine Anfrage im Landtag, die Antwort liegt jetzt vor.
"Der Landesregierung sind die Ausmaße der durch Güterzüge verursachten Lärmbelastung an der Westtrasse im Bereich der Stadt Trier und darüber hinaus nicht bekannt", schreibt Staatssekretär Günter Kern und verweist auf die von der Bundesregierung angekündigte Halbierung des Bahnlärms bis 2020. Diese soll erreicht werden durch "lärmarme Bremsen" und "Beschränkungen für laute Fahrzeuge". Auseinandersetzungen seien "zwischen den Betroffenen und der Bahn AG zu klären".
Auch zur Theorie, die Bahn strebe eine Dauernutzung der Westtrasse für den Güterverkehr an, nimmt der Staatssekretär Stellung. Die Bahn habe ihm mitgeteilt, dass die Westtrasse generell für die Eisenbahn zur Verfügung stehe. "Beschränkungen irgendwelcher Art bestehen nicht." Auch in den Nachtstunden und an Wochenenden, so fasst Kern die Antwort der Bahn zusammen, komme es "aus den verschiedensten Gründen" immer wieder dazu, dass Güterzüge, die planmäßig über den Trierer Hauptbahnhof rollen, über die Weststrecke umgeleitet werden müssen.
Falls die Bahn die Westtrasse dauerhaft für den Güterverkehr nutzen will, "wozu sie berechtigt wäre", wird sich die Landesregierung für eine Aufnahme der Strecke in die Prioritätenliste des Bundes zur Lärmsanierung an Schienenstrecken einsetzen.
Die Bahn hat solche Pläne bisher dementiert, auch öffentlich während eines TV-Forums Mitte Juli. jp

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