Chronisch verstopft

Von chronischer Stuhlverstopfung (der "Obstipation") sind etwa 40 Prozent der deutschen Bevölkerung betroffen. Neben dem harten Stuhl, der heftiges Pressen zur Entleerung erfordert, versteht man darunter den seltenen Stuhlgang, weniger als dreimal pro Woche.

Typische Ursachen der Verstopfung sind zu geringe Trinkmenge, zu wenig pflanzliche Kost und ungenügendes Kauen. Mangelnde Bewegung, Stress und fehlende Entspannung sind zivilisationstypisch und mitverantwortlich. Krankheiten wie Schilddrüsenunterfunktion, Darmerkrankungen, einschließlich Tumore, neurologische Erkrankungen und nicht zuletzt auch die Einnahme von Medikamenten können die Verstopfung begünstigen. Die Hilfe konzentriert sich, nach der Diagnostik durch Ihren Arzt, zunächst auf Allgemeinmaßnahmen: Körperliches Training mit Gymnastikübungen, die besonders die Bauchmuskulatur betreffen; weiterhin Stressabbau, auch durch Erlernen gezielter Entspannungstechniken und Einplanen ausreichender Zeit bei der Einnahme der Mahlzeiten gleichwohl auch für den Toilettengang. Die Ernährung selbst soll reich an Ballaststoffen und Flüssigkeit sein. Bringen diese Maßnahmen keinen Erfolg, so gibt es viele natürliche Mittel, die die Ernährungsumstellung und Änderung der ungünstigen Lebensgewohnheiten selbstverständlich nicht ersetzen können. Trinken Sie zum Beispiel morgens nüchtern ein Glas stilles Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig, das hat schon vielen geholfen. Manchmal ist es dennoch notwendig, ein Abführmittel einzusetzen. Hierbei sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden, da es viele verschiedene Abführmittel gibt, die verschieden ausgeprägte Nebenwirkungen haben können. Außerdem kann dauernder Abführmittelgebrauch zur Gewöhnung führen. Und noch eine Anmerkung: Die Kosten für Abführmittel muss der Betroffene in fast allen Fällen selbst tragen. Dr. Thomas Schepers, Internist, Trier

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