Die trierische Anti-Hit-Liste

Die Stammtisch-Runden mit meinen Viezbrüdern sind natürlich auch Läster-Runden. Nur: Letztens herrschte anfangs gravierender Themen-Mangel (mal abgesehen vom Fußball). Nach mehreren Porzen kam Kumpel Heinz auf die Idee, "trierische Störfaktoren" zu sammeln, oder, wie seine Tochter Pia es nennen würde, "Sachen, die einen derzeit an und in Trier tierisch annerven".

Leute, ich kann Euch sagen, plötzlich herrschte echte Wallung. Da waren ruckzuck die Bierdeckel zu klein, so viel Nerviges ist uns da ohne größeres Nachdenken eingefallen. Hier eine repräsentative Auswahl aus der "echt-trierischen Anti-Hit-Liste", wobei die Reihenfolge keine Rolle spielt. Erst erst wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben: In Trier gehen die Uhren anders. Eigentlich nix Neues, aber jetzt kann man es auch wirklich sehen: an den öffentlich Zeitmessern auf dem Hauptbahnhofs-Vorplatz und an der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Baustelle Simeonstift. Drinnen brennen jede Nacht sämtliche Lampen. Wie wär's mal mit Strom sparen - oder soll der Laden etwa noch teurer werden? Porta-Nigra-Umfeld (Nord-/Theodor-Heuss-Allee) - ein Sammelsurium an Baustellen, auf denen es seit Monaten allenfalls im Schneckentempo weitergeht. Derweil verschandeln Baucontainer, Absperrungen und Schilder weiter unser weltberühmtes Stadt-Wahrzeichen. Man muss sich schämen, dass Trier seinen Touristen in der Hauptsaison einen solchen Anblick zumutet. Der Nepp beim Altstadtfest am vergangenen Wochenende. Vier Euro für ein Glas Sangria, bei dem sich die Dame hinterm Tresen hartnäckig weigerte, außer Brühe auch Früchte ins Glas zu geben. Hallo? Geht's noch? Die Unverschämtheit mancher Verkehrsteilnehmer. Besonders im Trend: Raser, die nebst Lenkrad auch ein Handy in der Hand halten, und Radfahrer, die glauben, Fußgängerzone und Bürgersteige seien ihr Jagdrevier. Kaiserthermen-Palästra: Der neue Zaun entlang der Weberbach und gegenüber dem Stadtbad ist dezent mit Eiben zugepflanzt worden. Offenbar denkt aber niemand daran, diese Pflanzen zu gießen. Einige von ihnen sind bereits vertrocknet. Und last but not least der Dauerbrenner am Viehmarkt, der unsägliche Anblick links von der Volksbank. Aber man könnte auch aus der Not eine Tugend machen und das Grundstück als Kulisse für einen Trümmerfrauen-Spielfilm vermieten . . . Na dann: Prost und Mahlzeit!

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