Eine Zumutung

Zum Thema "Gelbe Säcke" erreichte uns diese Zuschrift:

Der letzte Vorrat an Gelben Säcken ist aufgebraucht, neue müssen her. Erster Versuch: am Müllwagen. Der Fahrer bescheidet mich freundlich, dass nur die Kollegen Wertstoffsammler die Beutel mit sich führen. Verstehen tue ich das nicht, aber was soll's, der brave deutsche Mülltrenner fügt sich. Überreicht wird mir dann immerhin noch eine Liste mit Bezugsadressen. Daraus wähle ich mir das Bürgerbüro, Rathaus, aus. Da komme ich relativ leicht hin und die sind als zentrale Stelle bestimmt gut ausgestattet. Zweiter und dritter Versuch dort zu verkehrsstarken Zeiten lassen mich unverrichteter Dinge wieder abziehen. Ich frage mich aber, weshalb ich für von mir über den grünen Punkt bereits bezahlte Plastikbeutel Schlange stehen soll. Die Abgabe aus einer Kiste, unter Beobachtung im Rathaus aufgestellt, würde sicher auch den Missbrauch verhindern. Egal, ich bleibe geduldig, muss ja nicht, wenn alle zum Bürgerbüro gehen, für meine Säcke dahin. Ich versuch's dann eben morgens, vor acht Uhr, da kommt man immer gut dran. Das ist auch so. Nur leider muss mir die so freundliche wie zerknirschte Sachbearbeiterin mitteilen, dass es zurzeit bei ihr keine Gelben Säcke gebe. Es gebe aber ein "Verteilungsproblem". Die Dame kann beim besten Willen nichts dafür, aber mein Ärger ist beträchtlich. Vier Wege mit entsprechendem Zeitaufwand umsonst. Und das, wo jeder weiß, dass der gesammelte Wertstoffmüll doch nur mit dem Restmüll verbrannt wird. Oder dass zumindest die Privatsortiererei unsinnig ist, weil es zwischenzeitlich zur Mülltrennung viel effektivere Methoden gibt. Die Betreiber der Sammelei, allen voran das Duale System Deutschland, aber auch der anstelle der A.R.T. nun zuständige regionale Wertstoffsammler, sollten sich schleunigst Gedanken machen, wie sie besser werden können. Der vorgefundene Zustand ist eine Zumutung. Anton Geiger, Trier

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