Guten Morgen

Seit einiger Zeit habe ich einen neuen Spitznamen, den mir ein sehr, sehr schlauer Kollege verpasst hat. Komme ich zur Tür rein, grinst er mich an wie ein Honigkuchenpferd und ruft: "Hey, da ist Billy Blankenese!" Ganz unschuldig bin ich daran ja nicht. Immer auf der Suche nach "heißen" Themen, mit denen man die erste Volksfreund-Seite schmücken kann, streife ich morgendlich durch die Büros. Besagter Kollege gibt mir meist achselzuckend einen Korb. "Da kommt bestimmt später noch was", rechtfertigt er sich dann. Es kommt natürlich nichts von selbst, deshalb habe ich es eines Tages mit einem Trick versucht, um ihn zum Arbeiten zu bewegen: Ich habe ihm einfach erklärt, ich sei "Blankenese". Und dann habe ich ihn angegrinst, natürlich triumphierend angesichts der vermeintlich genialen Wortschöpfung, die sich von "blank" ableitet. Zunächst war er verdutzt, hat aber dann schnell geschaltet - "Billy Blankenese" wurde geboren. Nicht, dass ich nachtragend wäre. Doch es versteht sich von selbst, dass auch er plötzlich einen neuen Spitznamen hat: Er heißt jetzt aufgrund seiner immensen Schaffenskraft "der Unnötige". Was ihn leider nicht wirklich erschüttert hat. Zum Glück für den armen "Billy" gibt es noch andere Kollegen, die ihn mit spannenden Themen versorgen.Zum Beispiel den Mann, dessen Qualitätsanspruch an sich selbst im markanten Spitznamen "die Marke" gipfelt. Oder einen Herrn namens "Pisto", dessen Schreibe mindestens so gefürchtet ist wie seine Kampfkünste. Durch die Redaktion strolchen auch noch so illustre Figuren wie "Big Pete", "Damiator" oder der weiße Brasilianer "Stromario", der durch und durch Teutone ist. Nicht zu vergessen der "Doktor", der nie Medizin studiert hat. Ach, Sie suchen gerade vergeblich einen weiblichen Spitznamen? Da muss "Billy" Sie leider enttäuschen. Er ist Blankenese.

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