Keine andere Wahl

Wenn es um das Simeonstift-Projekt und seine Finanzierung geht, dann sehen manche Stadtratsmitglieder (vor allem aus Reihen von CDU und UBM) rot. Die Versuchung, unlautere Absichten zu unterstellen und zu politisieren, scheint sehr groß.

Hinter vorgehaltener Hand wird unter Christdemokraten gerne gemutmaßt, die Mainzer SPD-Landesregierung betreibe mit Hilfe der Dienstleistungs- und Aufsichts-Direktion (mit SPD-Mann Josef Peter Mertes an der Spitze) OB-Wahlkampf und lasse den CDU-Kandidaten, Kultur- und Schuldezernent Ulrich Holkenbrink, bei jeder sich bietenden Gelegenheit alt aussehen. Der UBM dient die Simeonstift-Finanzierung als gefundenes Fressen, um ihre traditionellen Sozialdemokratie-Animositäten und grundsätzliche Bürokratie-Kritik aufs Tapet zu bringen. Die Wahrheit ist vermutlich sehr viel einfacher: Das Land muss bei seinen Zuschüssen auf Zeit spielen, weil es finanziell ebenso klamm ist wie die Stadt Trier. Notgedrungen beißen aber auch in diesem Fall den Letzten die Hunde. Trier muss die Zwischenfinanzierungs-Kröte schlucken. Sich jetzt quer zu legen und etwa, wie schon einmal von der UBM gefordert, die Bauarbeiten am Simeonstift zu stoppen, würde aber nicht nur die Konstantin-Ausstellung 2007 gefährden, sondern auch Triers Zukunftsperspektive als Kultur- und Museumsstadt aufs Spiel setzen. r.morgen@volksfreund.de

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