Lösung: Spielstraße

Zum Bericht "Bürger gegen Busse" (TV vom 7. Dezember):

Olewig ist der Stadtteil in Trier mit dem größten Aufkommen an auswärtigen Gästen. Allein deshalb schon müsste Olewig eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, wenn es um Ausbaumaßnahmen und damit um Möglichkeiten der Attraktivitätssteigerung geht. Eine Straßenerneuerung ist ein langfristiger Wegweiser, wie sich der Ort positionieren und präsentieren will. Bisher wurde dies beim Ausbau der ersten beiden Abschnitte nicht erkennbar berücksichtigt - böse Zungen behaupten: erkennbar nicht berücksichtigt. Der Straßenbelag erhielt eine gewöhnliche Asphaltierung, Fußgängerbereiche wurden durch Randsteine und Höhenunterschiede abgesetzt. Weil die Fahrbahn punktuell verengt wurde, zeigen sich die ersten Poller, die Autos von den Bürgersteigen fern halten sollen. Es ist wie so oft: Immer werden nur die Symptome bekämpft, anstatt sich an die Wurzeln des Übels zu wagen. Also nicht: Pfosten zum Schutz vor Autos an den Bürgersteigen. Sondern: nur den unbedingt notwendigen Verkehr zulassen. Überflüssige Autos raus. Und auch die Busse. Erinnern wir uns, als die Busse aus der Innenstadt verbannt wurden. Von allen Seiten gab es Wiederstand und Beschimpfungen. Heute sind alle froh darüber, wie es jetzt ist. Auch für den Weinort Olewig wäre diese Verkehrsberuhigung äußerst wichtig. Doch dafür ist - bisher fehlende - Weitsicht notwendig. Es funktioniert eben nicht mit der geplanten unsinnigen Einbahnstraßen-Regelung, die viele dazu zwingt, den Ort zu befahren. Die Lösung kann nur sein: Anliegerregelung, besser sogar "Spielstraße" oder Fußgängerzone zumindest in Teilbereichen. Und hierfür bietet sich der seit nunmehr fünf (!) Jahren ausstehende dritte Bauabschnitt mit vielen positiven Nebenwirkungen geradezu an: Akzent am Olewiger Kloster für den nicht vorhandenen Ortsmittelpunkt, Möglichkeit eines Parkplatzes im Bereich der Festwiese, ausgeschildert anzufahren über die Riesling-Weinstraße. Von hier kann der Besucher sicheren Fußes, geräuschlos und abgasfrei auf einer schönen, vielleicht sogar gepflasterten, neuen Straße den Ort erkunden. Johannes Weber, Trier

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