Mach was draus: das Beste!

Es ist Ferienzeit. Viele Menschen haben sich auf den Weg gemacht und sitzen in Autos, Bahnen oder Flugzeugen, um an den heißbegehrten Urlaubsort zu kommen. Andere, um zur Arbeit zu kommen.Die einen freuen sich, die anderen ärgern sich, wenn sie aus dem Fenster eine schöne Landschaft in sommerlichem Wetter sehen: Ein Tag im Freien - danach sehnt man sich, wenn man im Büro sitzt oder in der Fabrikhalle steht.



Je näher die ein oder zwei freien Urlaubswochen rücken, umso größer wird die Vorfreude: Bald kommen die Tage im Freien, bald kann ich Sonne, Meer und Wind genießen.

Doch: Was ist, wenn die Schönwetterlage ausgerechnet im April war, wo ich keinen Urlaub hatte und der Sommer dümpelt wettermäßig nun eher grau vor sich hin? Ärgern, wenn man nicht zufällig in eine andere Wetterregion reist?

In meinem Urlaub im Juni habe ich über mich selbst gestaunt: Ich habe mich sogar gefreut, als an einem Tag das Wetter nicht so schön war.

Endlich konnte ich mit gutem Gewissen einen Tag lang in der Ferienwohnung sitzen und den mitgebrachten Roman lesen. Das war dann ganz anders entspannen und vom Alltag erholen. So viel Zeit und Ruhe für ein Buch hatte ich schon lange nicht mehr.

Die mies-fiesen Wettertage wurden zum Genuss. Ob es auch andere, sonnig-freundliche Tage im Urlaub gibt, an denen ich Strand, Meer und Wind genießen kann, kann ich nicht entscheiden und welche Form der Erholung angesagt ist, weiß ich vorher nicht.

Ich kann es auch nicht beeinflussen, denn "Gott gibt die Sonne dem Tage zum Licht und bestellt den Mond und die Sterne der Nacht zum Licht; er bewegt das Meer, dass seine Wellen brausen" (Jeremia 31,35) - an stürmischen und sonnigen Tagen: Ich habe die Freiheit, das Beste daraus zu machen.

Simone Lehnert ist Pfarrerin z. A. in der Kirchengemeinde Konz-Karthaus

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