Den Großteil an Neuerungen habe ich ja einigermaßen verinnerlicht, aber alles beherrschen ist für einen rüstigen Endvierziger dann doch ein bisschen viel verlangt.

Deshalb gilt für mich das Motto "Mut zur Lücke". Ein Motto, das ich schon zu Schulzeiten praktiziert habe - was damals zugebenermaßen leider oft genug in die Hose ging. Aber manche Lücke zu schließen setzt Geduld voraus, und die ist nicht unbedingt meine ganz große Stärke. Beispiel gefällig?

Obwohl schon seit gut zehn Jahren stolzer Besitzer eines Handys, habe ich in dieser Zeit noch keine fünf SMS geschrieben.

Ich komme mit dem Texterkennungs-Kram einfach nicht parat, und Nerven, mich in diese Materie einzuarbeiten, habe ich überhaupt nicht. Und um mich herum? Flinke Finger, so weit mein Auge reicht, eine Kurznachricht jagt die nächste, und ich sehe schwer beeindruckt zu, vor allem dann, wenn rüstige Endsechziger virtuos die Mobiltelefon-Tastatur bedienen.

Aber was kann ich dafür, so große Finger und so wenig Geduld zu haben? Warum werde ich mitleidig belächelt, wenn ich offen bekenne, mit dem SMS-Schreiben auf Kriegsfuß zu stehen? Aber Sie wissen schon: Wer den Schaden hat…

Aber halt: Wieso Schaden? Eigentlich bin ich auch ohne SMS ganz gut durchs Leben gekommen. Und mein bisschen Geduld spare ich besser für andere Sachen auf.ma/jöl