Nächtlicher Überfall: Angeklagter streitet alles ab

Ein 28-jähriger Trierer muss sich vor dem Amtsgericht verantworten, weil er 2007 in der Trierer Fußgängerzone einen damals 30-Jährigen geschlagen und getreten haben soll. Der Angeklagte weist die Vorwürfe zurück.

Trier. (cus) 17. Mai 2007, Jugendzentrum Mergener Hof in Trier. Ein 30-jähriger Gast verlässt vorsichtshalber eine Party, weil er sich von "Skinheads" bedroht fühlt. Drei Männer folgen ihm und seiner Bekannten. In der Judengasse schlagen und treten zwei der Männer den 30-Jährigen, ein Dritter hält die Begleiterin fest.

Weil das Opfer bei der Polizei nicht weiterkommt, recherchiert es auf eigene Faust in der Skinhead-Szene Namen möglicher Täter. Im Herbst 2008 glaubt das Opfer einen der Schläger in der Fußgängerzone wiederzuerkennen und verständigt die Polizei.

Es kommt zur Anklage wegen Körperverletzung, Prozessbeginn gestern vor dem Amtsgericht. "Ich habe keinen geschlagen oder getreten", versichert der 28-jährige Angeklagte. "Ich weiß nicht, was da war."

Als Zeuge legt sich das Opfer hingegen fest: "Ich bin 100-prozentig sicher, dass der Angeklagte mich damals geschlagen hat." Der Mann habe ihn zudem schon etwa ein Jahr vor dem Überfall bedroht und ihn im Juli 2007 aufgefordert, nichts von dem Angriff zu erzählen.

Ein Polizeibeamter, der die Anzeige in der Tatnacht zu Protokoll genommen hat, kann sich nicht mehr daran erinnern: "So etwas kommt in jedem Nachtdienst drei Mal vor."

Strafrichter Hans-Jürgen Ferring vertagt die Verhandlung auf Dienstag, 15. September. Dann soll unter anderem die Frau aussagen, die den damals 30-Jährigen begleitet und den Angriff miterlebt hat. Zu klären ist außerdem die Identität eines Informanten, der das Opfer auf die Spur seiner mutmaßlichen Peiniger gebracht haben soll.

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