Neuer Name fürs "Hindenburg"

Nach jahrelanger Ablehnungshaltung hat nun überraschenderweise die CDU einen angeblichen Knüller entdeckt und will mit der seit 1981 von Christoph Grimm angestrebten Beseitigung des unrühmlichen Namens "Hindenburg" punkten.

Grimm freut sich mit Recht, dass sein seit 27 Jahren währende Überzeugungsarbeit nunmehr sogar von der CDU aufgegriffen worden ist (populistisch?). Jetzt sollten möglichst schnell die entsprechenden Taten folgen.Helmut Deininger, TrierMan mag zur Person des ehemaligen Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls Paul von Beneckendorff und von Hindenburg stehen wie man will. Er ist, - als Gegenkandidat zu Hitler und Thälmann von der Bevölkerung als Kandidat der Weimarer Koalition in demokratischer Wahl gewählt -, eine Person der deutschen Geschichte mit Stärken, Schwächen und Fehlern. Dass er Adolf Hitler zum Reichskanzler berief, war und wurde zu einer Katastrophe. In Frankreich steht man zu seiner Geschichte und ihren Personen. Man setzt sich mit der Persönlichkeit auseinander. So bewältigt man Geschichte. Nur totalitäre Staaten eliminieren Personen.Ingo Stinner,TrierDie Desinformationen, die sein Kabinett ihm übermittelten, trieben den greisen Hindenburg erst in die Situation, Hitler zum Reichskanzler ernennen zu müssen. Zu diesem Zeitpunkt war Hindenburgs Kabinett bereits mit dem "braunen Mob" durchzogen.Hindenburg selbst verachtete Hitler, sah aber keine anderen Möglichkeiten mehr und unterschätzte auch durch die Falschinformationen diesen unseligen Mann.Günter Kastl, TrierWählt eine Schule den Namen einer Persönlichkeit aus Politik, Wissenschaft oder Kultur, so möchte sie damit bekunden, dass sie für die Werte eintritt, die das Leben dieser Persönlichkeit vorbildhaft bestimmt haben. Hindenburgs Rolle in der deutschen Geschichte ist mehr als zwiespältig. Neben militärischem Ruhm stehen seine militärischen Fehlentscheidungen. Als überzeugter Monarchist stand Hindenburg dem demokratischen Staat distanziert gegenüber, respektierte aber als Reichspräsident die Verfassung. Er lehnte Hitler ab, ernannte ihn aber doch unter dem Einfluss stark rechtskonservativer Kreise zum Reichskanzler. Fazit: Das HGT sollte umbenannt werden. Marlies Petermann, TrierZum Artikel:

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